"Tatort Köln": Dietmar Bär hat jeden Tag Existenzängste

Tatort-Kommissar Freddy Schenck (Dietmar Bär) führt ein recht bürgerliches Leben mit gesichertem Einkommen. Schnell setzt man als Zuschauer die Filmfigur mit dem Schauspieler gleich, aber der ist natürlich meist in einer ganz anderen Situation. Kunst und Kultur waren schon vor der Corona-Pandemie ein unsicheres Pflaster, wenn es um den Lebensunterhalt geht. Jetzt ist es noch schlimmer. Schauspieler Dietmar Bär gab jetzt in der Talkshow "3nach9" zu, dass er jeden Tag Existenzängste hat.

Andere Verhältnisse als in den USA

Wie tief muss die Unsicherheit sitzen, wenn man nach 24 Jahren, in denen man regelmäßig ein Millionenpublikum erreicht, noch unterschwellig die Angst verspürt, sich finanziell nicht über Wasser halten zu können? Und wie mögen sich Schauspieler und andere Kulturschaffende fühlen, die keine feste Rolle in einer Primetime-Serie haben? "Wir haben einen Job im Showbiz und das kann morgen vorbei sein", sagte Dietmar Bär. Er sei trotz seines "goldenen Arbeitsplatzes" beim Tatort auch nicht fürs ganze Leben abgesichert. "Wir sind nicht Beverly Hills", erklärte er. "Wenn wir ,Tatort' in Amerika gedreht hätten, hätten wir jetzt vielleicht andere wirtschaftliche Verhältnisse." Das Bewusstsein dafür, wie schnell man einen sozialen Abstieg erleben kann, ist bei Ditmar Bär nach eigener Aussage nach wie vor ausgeprägt.

Wie alle anderen auch

Anlass für das Talk-Thema war der der anstehende Tatort aus Köln, in dem es um eine junge Frau geht, die aus Angst vor häuslicher Gewalt in die Obdachlosigkeit flüchtet. Obwohl er sich nach all den Jahren eine "gewisse professionelle Hornhaut" zugelegt habe, sei die Ansicht des Rohschnitts ein emotionales Erlebnis für ihn gewesen, betonte Dietmar Bär: "Es ist ein Film, der mich ziemlich weggefegt hat."

Die Talkshow "3nach9" mit Dietmar Bär ist heute, 16. März 2021 um 22.50 Uhr im ERSTEN zu sehen. Eine Wiederholung gibt es am 19. März 2021 um 22 Uhr im NDR/RB. Der Tatort "Wie alle anderen auch" läuft am 21. März 2021 um 20.15 Uhr im ERSTEN.