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Heute ermitteln Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz) in einem Fall, der sie tief in die Schattenwirtschaft Hannovers führt. Es geht um Schleuserbanden, illegale Beschäftigung und das Verschwinden eines Jungen, dessen Eltern keine Papiere haben und die damit faktisch nicht existent sind und keine Rechte haben.
Die Geschichte beginnt damit, dass in einem Lkw die Leiche eines Flüchtlings gefunden wird. Dessen Identifizierung erweist sich als schwierig, denn das Opfer hat sich absichtlich die Fingerkuppen abgeschliffen. Gleichzeitig taucht auf der Wache Jon Makoni (Alois Moyo) auf, der seinen 17-jährigen Sohn vermisst.
Der verzweifelte Vater wendet sich an die Polizei, obwohl es für ihn und seine Frau Hope (Sheri Hagen) gefährlich werden könnte, ins Visier der Behörden zu geraten. Die Makonis sind faktisch nicht existent, da sie keine Papiere besitzen, obwohl sie seit Jahren in Hannover leben und arbeiten.
Wotan Wilke Möhring erklärt: „Es reicht schon aus, wenn ein Pass oder ein Visum abgelaufen ist, um zu den Illegalen zu zählen. Illegal klingt nach Untertauchen, sich Verbergen, das trifft für den Großteil der Menschen ohne gültige Papiere aber überhaupt nicht zu. Unsere beiden Protagonisten Hope und Jon aus Simbabwe sind als Touristen eingereist und nach Ablauf ihrer Visa einfach im Land geblieben. Weil sie in ihrer Heimat politisch aktiv gewesen sind, gibt es für sie kein Zurück mehr.“
Möhring möchte den Film nicht nur politisch sehen. Es geht vornehmlich darum, dass verzweifelte Eltern ihr Kind suchen und nicht gesehen und gehört werden: „Der Bauarbeiter, die Küchenhilfe, der Taxifahrer, der Pfleger, die Putzfrau, wir sind umgeben von Papierlosen, die illegal beschäftigt sind, in Unternehmen, die weder einen ordentlichen Lohn bezahlen noch Sozialabgaben entrichten. Sie sind die Profiteure dieser inhumanen Situation! Einerseits verurteilt der Bürger alles, was mit illegaler Einwanderung zu tun hat, andererseits ist er im Alltag vollkommen abhängig von diesen Menschen. Falke sagt am Schluss zu Jon: Ich sehe dich. Du bist für mich da! Es ist für alle Menschen das Wichtigste, sichtbar zu sein.“
Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten aus dem Lkw nicht um den verschwundenen Noah handelt. Jon Makoni, bietet an, bei den Ermittlungen im „Milieu“ zu vermitteln - in der Hoffnung, dass die Polizei ihm im Gegenzug bei der Suche nach seinem Sohn hilft.
Im Laufe der Ermittlungen entwickelt sich eine besondere Beziehung zwischen Falke und Jon. Möhring sagt dazu: „Falke ist selbst Vater und kann die Not des Mannes nachempfinden, der seine Heimat verloren hat und jetzt auch noch seinen Sohn vermisst.“
Mit „Verborgen“ feiert Wotan Wilke Möhring ein Jubiläum. Er ist jetzt seit zehn Jahren im „Tatort“ als Kommissar Thorsten Falke unterwegs. Zur Entwicklung seiner Figur sagt er: „Im Grunde ist er über die Jahre der Gleiche geblieben: der Bulle aus den Betonsilos von Hamburg-Billstedt, der die Sprache der Straße spricht und auch die Menschen versteht, die in ihrem Leben falsch abgebogen sind. Falke ist ein Unbestechlicher, dessen Haltung sich seit 2013 so wenig verändert hat wie seine Garderobe. Das hat mit dem Einbruch in unser Tatort-Büro vor einigen Jahren zu tun. Die Diebe ließen alles mitgehen – bis auf Falkes Lederjacke. Seitdem ist mir die Jacke heilig. Es ist noch immer die erste, die ich trage.“
Ans Aufhören denkt Wotan Wilke Möhring noch lange nicht. Ganz im Gegenteil! „Es gibt in der Redaktion die tollsten Pläne. Wir wollen die Stärken der Figur noch mehr hervorheben, zum Beispiel seinen Nonkonformismus. Ich persönlich kämpfe dafür, mehr Gewicht auf seinen bissigen, teilweise entlarvenden Humor zu legen“, erklärt Möhring.
Zum zehnjährigen „Tatort“-Jubiläum von Kommissar Thorsten Falke zeigt der NDR ein paar alte Folgen noch einmal. Sie sind nach der Ausstrahlung in der ARD-Mediathek abrufbar.
Der neue Fall „Verborgen“ läuft heute, 16. April 2023, um 20.15 Uhr im Ersten.
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