ProSieben schlachtet sein Erfolgskonzept aus

Schluss mit schiefen Tönen: Jetzt kommt „The Masked Dancer“

03.11.2021 um 13:29 Uhr

Nach dem großen Erfolg von „The Masked Singer“ baut sich ProSieben ein wahres Rätsel-Imperium mit verkleideten Promis auf. Ein langfristiges Erfolgskonzept - oder ist der Masken-Hype bald vorbei?

Auch in der Primetime am Samstagabend kann "The Masked Singer" überzeugen Seit dem 24. Oktober flimmert die fünfte Staffel über die Bildschirme und scheinbar haben die Zuschauer noch immer nicht genug von singenden Promis in aufwendigen Kostümen, die nicht alle jeden Ton treffen. Zahlen lügen nicht: Die neue Staffel beschert dem Sender stetig Marktanteil von über 20 Prozent bei der relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Jetzt kommt, was kommen musste: Das Erfolgskonzept wird gnadenlos ausgeschlachtet, bis es keine Promis mehr gibt, die das ganze Jahr Karneval feiern wollen - oder die TV-Zuschauer den Daumen senken.

Auf dem alten Sendeplatz von "The Masked Singer" läuft seit zwei Wochen das neue Format "Wer ist das Phantom?". Hier müssen sich unter der Anleitung von Steven Gätjen drei Promis mühsam Hinweise zusammen klauben, die darauf schließen lassen, welcher Star das geheimnisvolle „Phantom“ sein könnte, das sich nicht zu erkennen gibt. Zum Auftakt hatten 1,3 Millionen Zuschauer*innen verfolgt, wie Lothar Matthäus von den TV-Detektiven enttarnt wurde. Eine Woche später lief es dann schon nicht mehr ganz so gut, aber die Quoten lagen auch hier wieder über dem Senderschnitt. Diesmal hatte sich Moritz Bleibtreu verkleidet und Sasha, Linda Zervakis und Max Mutzke kamen dem Schauspieler erfolgreich auf die Schliche.

Und jetzt bringt ProSieben die dritte Verkleidungs-Orgie an den Start: „The Masked Dancer“ läuft bereits erfolgreich im Ausland und wird im nächsten Jahr ab Januar auch das deutsche TV-Publikum beglücken. Das Konzept ist ähnlich dem von „The Masked Singer“ – nur dass hier eben die maskierten Promis um die Wette tanzen und nicht singen. In vier großen Liveshows soll sieben prominente Undercover-Dancer mit spektakulären Tanz-Inszenierungen die "The Masked Dancer"-Bühne zum Beben bringen. „'The Masked Dancer' ist nochmal ungleich komplexer zu produzieren als 'The Masked Singer'", erklärt ProSieben-Chef Daniel Rosemann, scheint aber vom Erfolg überzeugt zu sein.

Außerdem ist zusätzlich zur aktuell laufenden „TMS“-Staffel auch noch eine Sonderausgabe des Formats unter dem Titel "The Masked Singer – Die rätselhafte Weihnachtsshow" ab Dezember geplant. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis auch andere Sender auf den Trend aufspringen.

Sind die Spin-Offs eine Gefahr für "The Masked Singer"?

Die große Fangemeinde von „The Masked Singer“ sieht die Spin-Offs eher skeptisch: „Super. Damit die Leute irgendwann die Nase voll haben, weil sie dem Ganzen überdrüssig sind, die Quoten in den Keller gehen, und The Masked Singer Aufgrund schlechter Quoten frühzeitig abgesetzt wird…“, so der Kommentar eine Nutzerin in einer der größten „Masked Singer“-Fan-Gruppen bei Facebook.

Sie dürfte nicht die einzige sein, die für die Rätselshows ein ähnliches Schicksal vorrausahnt, wie für unzählige Castingshows,Talkshows, Kochshows, Kuppelshows oder Trödelshows: Irgendwann ist der Bedarf mehr als gesättigt und es muss was neues her. Noch scheint es nicht so weit zu sein.

"The Masked Singer": Samstag, 6. November, 20.15 Uhr bei ProSieben

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