Wikinger-Geschichte im Shakespeare-Gewand

"The Northman": Blutige Rache-Odyssee als TV-Premiere im ZDF

09.09.2024 um 18:04 Uhr

Über zwei Jahre nach dem Kinostart von "The Northman" kämpft Alexander Skarsgård nun auch erstmals als Rache-Wikinger auf dem TV-Bildshirm. Das tut er mystisch, nordisch herb und ausgesprochen sehenswert.

Am Montag,  9. September geht Alexander Skarsgård (48) in "The Northman" endlich auch im Free-TV (22:15 Uhr, ZDF) auf blutige Rache-Odyssee. Er tut dies in einem Film, der nicht zuletzt aufgrund des Casts für Aufhorchen sorgt - denn unter anderem kehren auch noch Nicole Kidman (57), Ethan Hawke (53), Willem Dafoe (69) und Anya Taylor-Joy (28) ihre inneren Nordmänner und -frauen nach außen. Noch spannender als der Blick auf Skarsgårds Wikinger-Waschbrett ist, es mag kaum zu glauben sein, jener auf den Regiestuhl.

Jahrzehntelanger Hass - darum geht's in "The Northman"

Jahre sind vergangen, seit Wikingerkönig Aurvandil (Hawke) bei einem Anschlag hinterrücks ermordet wurde. Sein Sohn Amleth (Skarsgård), der als Kind Zeuge der blutigen Tat war, kehrt schließlich körperlich gestählt nach Island zurück. Er ist entschlossen, unbarmherzig Vergeltung zu üben, seine Mutter Gudrun (Kidman) zu retten und den Mörder Fjölnir (Claes Bang, 57) zur Rechenschaft zu ziehen.

Mit Robert Eggers (41) hat sich einer der interessantesten Regisseure der vergangenen Jahre dem blutrünstigen Stoff gewidmet. Schon mit Anfang 30 und seinem Erstlingswerk "The Witch" von 2015 hat er eindrucksvoll bewiesen, atmosphärisches Kino bieten zu können, das die Zuschauer komplett in eine andere Zeit und Welt zu saugen vermag. Bei "The Witch" war es das unbarmherzige 17. Jahrhundert - fehlgeleiteter Glaube und eine Hexenjagd als Horror inszeniert.

Stilistisch noch einen obendrauf setzte er 2019 mit dem ungewöhnlichen Schwarz-Weiß-Film "Der Leuchtturm". In dem verfielen zwei ungleiche Leuchtturmwärter Ende des 19. Jahrhunderts, großartig dargestellt von Willem Dafoe und Robert Pattinson (38), zunehmend dem Lagerkoller (und dem Wahnsinn). Trugen sich "The Witch" und "Der Leuchtturm" noch kammerspielartig mit wenigen Darstellerinnen und Darstellern an einem bestimmten Ort zu, darf sich Eggers mitsamt seiner Tugenden im Gepäck jetzt dank "The Northman" endlich auch in größerem Maßstab austoben.

Und das tut er auf epochale Weise, erzählerisch, optisch und bildsprachlich. Verrat und Intrige, Sühne und Vergeltung, Schlachten und Mystik - eine Wikinger-Geschichte im Shakespeare-Gewand.

Quellen
  • Quelle: SpotOnNews
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