„True Crime“: War dieser gefeierte "Knastpoet" ein Serienkiller?

Knastpoet, Häfenliterat, Jack the Writer – dieser Mann hatte viele Namen, sein richtiger lautete jedoch „Jack Unterweger“. Vor seiner Karriere als Schriftsteller erweckte er wegen ganz anderer Taten das öffentliche Interesse. Er wurde für den Mord an einer Frau verurteilt. Ein zweiter Mord konnte ihm nicht nachgewiesen werden. In der Haft bewies Unterweger sein literarisches Talent. Als er nach 16 Jahren das Gefängnis verließ, galt er als Vorbild für eine gelungene Resozialisierung. War das ein Trugschluss? Eine „True-Crime“-Doku auf VOX geht heute der Frage nach, ob der verurteilte österreichische Frauenmörder Jack Unterweger ein Serienkiller war.

Morde nach der Haftentlassung

Der Sender fasst die Ereignisse nach seiner Haftentlassung so zusammen: „Im Frühjahr 1991 erschüttern grausame Frauenmorde die Alpenrepublik Österreich. Die Opfer sind Prostituierte, die Polizei tappt im Dunkeln. Zeitgleich liest in Salzburg der pensionierte Polizist August Schenner in der Zeitung von den Morden. Der Modus Operandi des Täters erinnert ihn an einen alten Fall.

Jack Unterweger gerät ins Visier der Ermittler. Eine Grazer Prostituierte hatte ihn auf einem Foto wiedererkannt. Die Polizei lässt Unterweger observieren. Am Tag der geplanten Verhaftung überstürzen sich die Dinge. Unterweger gelingt die Flucht nach Miami. Die Polizei von Los Angeles verdächtigt Unterweger dreier weiterer Morde in den USA. Aus sicherer Distanz plant er seine Verteidigungsoffensive. Doch dann wird er verhaftet.“

Beim anschließenden Prozess in Graz bestritt Jack Unterweger die Taten und es begann eine Verhandlung, die in den Medien zum Jahrhundertereignis wurde. Acht Geschworene entschieden über Schuld oder Unschuld eines Mannes, der sich sicher war, dass ihm nichts zu beweisen ist.

Die Dokumentation „Casanova oder Killer? Die 2 Gesichter des Jack Unterweger“ läuft heute, 17.11.2021 um 23.15 Uhr auf VOX.