Alternativer Lebensstil – gut oder schlecht?

Tschüss, Kapitalismus! Captain Fantastic erzieht seine Kids in der Wildnis

20.06.2021 um 19:29 Uhr

Sind alternative Lebensstile gut oder schlecht? Ist ein Aussteigerleben erstrebenswert? Ist es überhaupt möglich, in einer anderen Welt zu leben, die nicht vom Kapitalismus beherrscht wird? All diese Fragen wirft das Aussteigerdrama „Captain Fantastic: Einmal Wildnis und zurück“ auf, das heute Abend auf Arte in Erstausstrahlung läuft. Es geht um den Familienzusammenhalt, um Andersartigkeit und Bildung – das alles gewürzt mit etwas Humor, obwohl der Kern der Geschichte traurig ist.

Darum geht es in „Captain Fantastic“

Der idealistische und hochgebildete Ben hat sich zusammen mit seiner Frau Leslie vor langer Zeit dazu entschieden, seine sechs Kinder fernab der kapitalistisch geprägten Zivilisation großzuziehen und ein autarkes Leben als Aussteiger in den nordwestlichen Wäldern der USA zu führen. Neben dem täglichen Training der körperlichen Fitness, bei dem Vater Ben seine Kinder zu Höchstleistungen antreibt, spielt auch die intellektuelle Bildung eine wichtige Rolle im Alltag von Bodevan, Kielyr, Vespyr, Rellian, Zaja und Nai. Als sich Leslie, die sich aufgrund einer bipolaren Persönlichkeitsstörung schon einige Zeit im Krankenhaus befindet, das Leben nimmt, verlieren Ben und seine Kinder den Boden unter den Füßen.

Das steckt hinter der Geschichte

Arte schreibt zu dem außergewöhnlichen Spielfilm: Regisseur Matt Ross gelingt es in „Captain Fantastic“, die von Ben und seiner Frau vertretene Konsumkritik auf der einen Seite mit einer gut durchdachten Kritik am Aussteigerleben und dem Erziehungsmodell der Eltern auf der anderen Seite zu verbinden und so die gelebte Utopie aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten – positive und negative Aspekte gleichermaßen. Letztlich ist „Captain Fantastic“ aber vor allem eine humorvolle und emotionsgeladene Ode an Andersartigkeit und Familienzusammenhalt.

Lange Vorbereitung für den Dreh

Damit die „Aussteiger“ möglichst authentisch agieren konnten, wurden Hauptdarsteller Viggo Mortensen und die sechs Kinder wochenlang vorbereitet. Sie lernten – zunächst ohne Kamera – wie man Feuer macht oder Tiere schlachtet. Außerdem legten die Schauspielerinnen und Schauspieler den Selbstversorger-Garten an, der auch im fertigen Film zu sehen ist. Viggo Mortensen musste zudem das Dudelsackspielen erlernen.

„Captain Fantastic: Einmal Wildnis und zurück“ läuft heute, 20. Juni 2021 um 20.15 Uhr bei Arte. Der Spielfilm ist noch bis zum 26. Juni 2021 online abrufbar und wird am 6. Juli 2021 um 13.50 Uhr auf Arte wiederholt.

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