TV-Premiere: Die „Tagesschau“ macht sich locker

Ganze 70 Jahre nach dem Start der „Tagesschau“ und wenig Veränderungen in dieser langen Zeit, gab es in der Nachtausgabe am Wochenende eine kleine Revolution.

Zwar startete Moderator André Schünke die Nachtausgabe am Wochenende wie gewohnt mit den Worten "Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'", doch viele Zuschauer dürften über das Outfit des 42-Jährigen überrascht gewesen sein.

Denn zum ersten Mal in der 70-jährigen "Tagesschau"-Geschichte war ein Nachrichtensprecher in der Sendung ohne die obligatorische Krawatte zu sehen. Stattdessen zeigte sich André Schünke nur mit dunklem Sakko und einem hellblauen Hemd, bei dem er den ersten Knopf geöffnet ließ.

"Keine Panne – aber mal wieder eine Premiere für mich"

Nach der Ausgabe teilte der Moderator ein paar Ausschnitte der Sendung auf seinem Instagram-Profil. "Uuuups?! Was war denn da los?! Fällt Euch was auf?", fragte er seine mehr als 2.000 Follower und erklärte: "Keine Panne – aber mal wieder eine Premiere für mich in der 'Tagesschau'! Erstmals in der Geschichte von Deutschlands bekanntester Nachrichtensendung: ohne Schlips im Studio!" Wie Schünke weiter erklärt, dürfen die Nachrichtsprecher ab sofort freiwillig auf die Krawatte verzichten, aber das gilt nur für die Nachtausgaben im Ersten. Die Nachrichten der Hauptausgabe müssen weiterhin mit Schlips gesprochen werden.

Bei der ersten Ausgabe 1952 war noch kein Gesicht auf der Mattscheibe zu sehen, aber Off-Sprecher Cay Dietrich Voss trug in der Sprecherkabine selbstverständlich Sakko und Schlips. 1959 gab es dann mit Karl-Heinz Köpcke den ersten "Tagesschau"-Sprecher und der trug natürlich auch Krawatte – bis heute, mit einer Ausnahme:

Der ehemalige „Tagesschau“-Sprecher Jan Hofer hatte die Krawatte bei seinem Abschied 2020 in der Sendung symbolisch abgelegt. Wenige Wochen später moderierte er dann zum ersten Mal "RTL Direkt" – ohne Krawatte.