ZDF-Fernsehfilm über brandaktuelles Thema

„Unsichtbarer Angreifer“: So gefährlich kann KI für uns werden - Psychothriller im ZDF

13.05.2024 um 15:04 Uhr

Die Turguts leben in einem Smart Home nach neuestem Standard. Auch bei ihrer Arbeit als Psychotherapeutin setzt Emma Turgut auf KI und entwickelt Therapie-App. Doch dann ereignen sich gravierendere Zwischenfälle mit der omnipräsenten Technik. Ist ein Hacker am Werk, der sie manipulieren will?

Ein Artikel von HÖRZU-Chefreporter Mike Powelz

Eigentlich soll das hochmoderne Leben in einem „Smarthome“ den Alltag von Familie Turgut erleichtern. Fast alle Einrichtungsgegenstände reagieren auf Sprachbefehle – von der Leuchte über die Jalousie bis zur Kaffeemaschine. Ein Roboter öffnet Gästen die Haustür. Sogar der Kühlschrank „denkt“ selbstständig mit: Er errechnet, wann Lebensmittel ausgehen, um sie automatisch zu bestellen. Umso erschrockener ist Emma Turgut (Emily Cox), als die Technik plötzlich spinnt. Die Kaffeemaschine ordert 30 Kilo Bohnen, die Haustür öffnet sich selbstständig für Fremde – und während Emma in der Sauna entspannen will, steigt die Temperatur dort auf lebensbedrohliche Grade.

Dumm nur, dass die überlastete Psychotherapeutin nicht weiß, ob die Tücken der Technik ihrer eigenen Unachtsamkeit geschuldet sind – oder ob ein Hacker sie im Visier hat. Als Emmas Gereiztheit ihren Mann Amir (Denis Moschitto) und ihren Sohn Malik (Eren M. Güvercin) immer mehr nervt und die Männer vorübergehend in ein Hotel ziehen, ist die junge Frau schlagartig auf sich gestellt: allein in den eigenen vier Wänden – mit einem Roboter, dem sie immer weniger vertrauen kann. „Mein neuer Film beleuchtet das Thema künstliche Intelligenz auf interessante Art und Weise“, erklärt Emily Cox im Gespräch mit HÖRZU. „So wird etwa hinterfragt, wie viel Technik für uns Menschen wirklich gut ist und ab wann sie anfängt, uns gefährlich zu werden. Denn wie alle technischen Neuerungen birgt auch KI die Ge - fahr, dass sie von Menschen für gefährliche Zwecke missbraucht wird.“ 

Was die Schauspielerin zudem sehr reizte, war die Aufgabe, darzustellen, welche Folgen die Technik für Emmas Beruf hat, also für die Psychotherapie: „Grundsätzlich stehe ich einer Therapie-App, wie sie im Film vorkommt, sehr kritisch gegenüber, da der Erfolg von Therapien auf der Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Klienten beruht. Menschliche Beziehungen soll und kann ein Computer oder Roboter niemals ersetzen.“

Apropos Roboter: Hätte Cox nach den Dreharbeiten Lust, sich einen derart praktischen, mitunter aber auch undurchsichtigen Haushaltshelfer zuzulegen, so wie es Emma im Film macht? Die Schauspielerin winkt ab: „Ich brauche so was nicht! Am Set war der Roboter allerdings ein ‚süßer Kollege‘, der uns immer wieder Lachanfälle bescherte – beispielsweise wenn er nicht gemacht hat, was er sollte, oder sich minutenlang im Kreis drehte, statt mit einem kurzen Satz zu antworten.“

"Unsichtbarer Angreifer“: Mo, 13. Mai, 20.15 Uhr im ZDF und in der Mediathek.

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