Kärntener fühlten sich falsch dargestellt

Landkrimi: Waidmannsdank - Wenn die Dorfidylle zum Albtraum wird

31.05.2021 um 17:27 Uhr

Ein Häuschen im Grünen ist für manchen Stadtbewohner ein Sehnsuchtsort. Nach dem heutigen Landkrimi wird es aber auch dem letzten Romantiker den Magen zuschnüren, wenn von „Dorfgemeinschaft“ die Rede ist. „Waidmannsdank“ entführt die Zuschauer in einen kleinen Ort in Kärnten. Wer Sommer, Sonne und Urlaubsstimmung in Österreich erwartet, der wird bitter enttäuscht werden. Dieser Film ist das Gegenteil!

„Es geht um Menschen, um Liebe, um Eifersucht und Verlustängste. Da ist ganz viel reingepackt und es ist kein typischer Krimi“, verriet Hauptdarstellerin Jutta Fastian heute in der Sendung „Volle Kanne“. Krimi-Fans mit einem Hang zum Düsteren dürfen sich auf eine malerische Landschaft, authentische Charaktere und eine dunkle Grundstimmung freuen. Den Österreichern, die im ORF schon Ende 2020 in den Genuss der Gemeinschaftsproduktion kamen, hat es jedenfalls gefallen. Dort hat „Waidmannsdank“ den Höchstwert der Landkrimi-Reihe erreicht.

Hier ist irgendwie niemand sympathisch

Und das, obwohl es in diesem Dorf eigentlich niemanden gibt, den man gerne als Nachbarn hätte. Da ist zunächst das Opfer, das von einem Hochsitz fällt und stirbt. Klar, dass es sich dabei nicht um einen Unfall handelte. Die Dorfpolizisten Georg Treichel und Martina Schober finden heraus, dass die Leiter angesägt wurde. Der erste Verdächtige ist dann auch der Jäger, der den Toten gefunden hat.

Bei diesem Ereignis soll es nicht bleiben im düsteren Dorf. Jemand schießt auf einen Bauern, trifft aber Georg Treichel, der mit schweren Verletzungen ins Koma fällt. Martina Schober braucht Verstärkung und bekommt Oberinspektorin Acham aus Klagenfurt an die Seite gestellt. Letztlich geht es um illegale Machenschaften und Familienkonflikte, bei denen jeder im Dorf jeden anderen verdächtigt. In Österreich schalteten bei der Erstausstrahlung von „Waidmannsdank“ im ORF 902.000 Zuschauer ein. Das war ein Marktanteil von 27 Prozent.

Sind Kärntener so?

Dennoch gab es auch Protest. Viele Zuschauer aus Kärnten fühlten sich in „Waidmannsdank“ falsch dargestellt. Jutta Fastian stammt selbst aus Kärnten und musste auch von ihrem eigenen Schwiegervater Kritik einstecken. Bei „Volle Kanne“ sagte sie dazu: „Ich habe immer gesagt: So sind wir alle ein Stück weit. Ich finde, das ist ein Abbild von Menschen, die wir sein können. Ich hoffe, es nimmt uns keiner übel, dass wir das so gezeichnet haben. Wir haben die Menschen und die Figuren sehr ernst genommen und jede Figur hat eine Tragik in sich. “

Bei uns läuft der Krimi heute, 31.05.2021, 20.15 Uhr im ZDF.

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