Warum ist „Prinzessin Diana“ in diesem Film nur von hinten zu sehen?

Das ZDF schaut heute im Film „Dianas letzte Nacht: Liebe, Leben, Legende“ auf die letzten Stunden von Lady Diana. Die „Königin der Herzen“ starb vor 25 Jahren nach einem Autounfall in Paris. Im Film von Annika Blendl, Ulrike Grunewald und Leonie Stade wurden Archivmaterial und Zeitzeugen-Interviews kombiniert. Dazwischen gibt es immer wieder gespielte Szenen, bei denen Mareile Blendl (Schwester von Annika Blendl) als Diana zu sehen ist – allerdings nur von hinten oder seitlich angedeutet.

Es wird sonst nur verglichen

„Zu Beginn des Projekts haben wir uns alle auf dem Markt verfügbaren Spiel- und Dokumentarfilme zu Diana angesehen. Uns ist aufgefallen, dass für uns die frontale Inszenierung Dianas nur in sehr seltenen Fällen funktioniert hat“, erklärt Annika Blendl. „Sobald man eine Schauspielerin frontal sieht, zieht man einen Vergleich und dies hindert die Zuschauer dann daran, der Geschichte zu folgen. Man ist mit Vergleichen beschäftigt.“

Ein Trick für den Film

Ganz wollte man auf Spielfilm-Szenen mit Diana aber nicht verzichten, also kam ein Trick zum Einsatz. Annika Blendl: „Der Trick ist, den Zuschauern ein Bild in den Kopf zu geben. Das Gehirn ist schlau. Man deutet etwas an, man setzt gezielte Marker und Gefühle und der Zuschauer oder die Zuschauerin setzt im Kopf Dianas Bild in die Szenen, ohne dass wir sie von vorne sehen."

Ähnlichkeit muss vorhanden sein

Das gelingt natürlich nur, wenn die Personen im Film eine gewisse Ähnlichkeit mit den Originalen haben. Leonie Stade erklärt dazu: „Bei Mareile Blendl funktioniert die Besetzung besonders gut, da sie eine ausgezeichnete Haltung hat. Sie hat feine, lange Gliedmaßen wie Diana und weiß diese elegant zu bewegen. Sie hat eine aufrechte Haltung und einen sportlichen Rücken. Hinzu kommen die großen blauen Augen und die Art, wie Mareile ihren Kopf bewegen kann. Da kommt es auf Feinheiten an.“

„Dianas letzte Nacht: Liebe, Leben, Legende“ läuft heute, 2. August 2022, um 20.15 Uhr im ZDF. Zu Wort kommen unter anderen Alastair Campbell, der ehemalige Pressesprecher des damaligen britischen Premierministers Tony Blair, Paul Burrell, der ehemalige Butler und enge Vertraute Dianas, sowie der Journalist Richard Kay, der mit Diana in der letzten Nacht noch telefoniert hatte. Die Doku ist bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar.