"Stiller und die Geister der Vergangenheit"

„Wendland“: Comeback von Ulrich Noethen als ZDF-Ermittler

08.10.2022 um 17:15 Uhr

Ein Jahr nach dem Ende von „Neben der Spur“ ist Ulrich Noethen wieder in der Hauptrolle einer ZDF-Krimireihe zu sehen. In „Wendland“ muss er den Mord an einem Biobauern in der niedersächsischen Provinz aufklären.

Ein Artikel von TV Digital Reporter Sven Sakowitz

Neuer Kommissar, neuer Schauplatz, neuer Stoff für Krimifans. Mit dem TV-Film „Wendland: Stiller und die Geister der Vergangenheit“ (Samstag, 8. Oktober, 20.15 Uhr) startet das ZDF eine neue Krimireihe für den Samstagabend. In der Hauptrolle: Ulrich Noethen. 2006 erhielt der heute 62-Jährige als bester deutscher Schauspieler die GOLDENE KAMERA. In „Wendland“ spielt er nun den Kommissar Jakob Stiller, der zu Beginn des Films noch beim Hamburger LKA arbeitet – in der Asservatenkammer.

Erste Folge von "Wendland": Stiller und die Geister der Vergangenheit

Seit der Veröffentlichung eines Romans, den er in seiner Freizeit schrieb, gilt er als Nestbeschmutzer – denn das Buch dreht sich um einen echten Einsatz, bei dem ein Kollege vor vier Jahren eine unschuldige Frau erschoss. Nun wird Stiller ins niedersächsische Wendland weggelobt. Im fiktiven Örtchen Dahlow löst er den scheidenden Kommissar Jürgen Fauth (Dominic Raacke) als Dienststellenleiter ab.

Und gleich bei seiner Ankunft bekommt er es mit einem Mord zu tun: Ein Biohofpionier wurde erschossen. Die Spuren führen zurück ins Jahr 1980, als das ganze Wendland gegen ein geplantes Atommüllendlager protestierte. Einige Beteiligte der damaligen Ereignisse scheinen Geheimnisse zu teilen, die mit dem Mord zusammenhängen könnten.

„Jakob Stiller ist geerdet, warmherzig und von großer Menschlichkeit“, sagt Ulrich Noethen im Gespräch. „Er kann aber auch überraschend schroff sein und andere brüskieren. Er will ganz einfach seine Arbeit machen, die Welt wird dadurch nicht besser werden, aber im Moment wird eine kleine Wunde geheilt.“

Geprägt habe Stiller seine Arbeit in der Asservatenkammer. Dabei handelt es sich um einen Aufbewahrungsort für beschlagnahmte Gegenstände, zum Beispiel Beweismittel in einem Strafverfahren. „Stiller hat dort gelernt, dass Gegenstände zu ihm sprechen und wertvolle Anhaltspunkte auf Motive sowie Täter geben“, sagt Noethen. Er sei überzeugt, dass er sich häufig eher auf solche Hinweise verlassen könne als etwa auf die Aussagen von Zeugen: „Menschen sprechen zwar auch zu ihm, aber sie sagen oft nicht die Wahrheit, oder sie verschweigen Wesentliches. Aber damit rechnet er. Und oft amüsiert es ihn.“

Trotz seiner schlechten Erfahrungen im Polizeidienst sei Stiller kein gebrochener Charakter: „Wir wollten keinen Kommissar zeigen, der unter dem Leid der Welt zusammenbricht und ein graues Gesicht hat. Stiller ist vielleicht desillusioniert, aber bestimmt nicht resigniert. Es war den Autoren, dem Regisseur und mir wichtig, dass wir die Geschichten mit einem heiteren Grundton erzählen.“ Die Dreharbeiten zum zweiten Fall aus dem Wendland starten im Oktober, ab 2023 soll Stiller zweimal pro Jahr ermitteln.

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