Dänen-Thriller mit satter Action und Sozialkritik

Wenn der Rottweiler im Fahrstuhl lauert: Packende TV-Premiere „Shorta“

11.08.2021 um 09:10 Uhr

Zwei dänische Polizisten kämpfen heute in dem Action-Thriller „Shorta – Das Gesetz der Straße“ um ihr Leben. Ausgerechnet ihr arabischer Gefangener soll ihnen helfen, den nächsten Morgen lebendig zu erleben.

Das Einzige, was im Problemviertel Svalegarden idyllisch ist, ist der Name: Schwalbengarten. Ansonsten herrschen hier Gewalt und Drogenkriminalität. Die größtenteils arabischstämmigen Bewohner des Hochhausghettos leben in hoch prekären Verhältnissen. Als ein von dort stammender junge mit Migrationshintergrund in Polizeigewahrsam stirbt, wird der Schwalbengarten zum einem Nest von aggressiven Raubvögeln, das von Polizeihubschraubern überflogen wird.

In dieser angespannten Situation hat der rassistische Polizist Andersen (Jacob Lohmann) die wenig schlaue Idee, den arabischen Jugendlichen Amos A-Shami (Tarek Zayat) schikanös zu filzen, trotz Protesten seines Kollegen Hoyer (Simon Sears). Denn plötzlich bricht die Hölle los und mit dem verhafteten Amos im Schlepptau müssen die Polizisten in den anbrechenden Nacht um ihr Leben kämpfen. "Shorta" ist bis zum 9. September in der ARD-Mediathek abrufbar.

Hintergrund: Die Dänen und das Fremde

In einer Szene des Films sprühen halbstarke Jungs „F*** Shorta“ auf einen Streifenwagen. Shorta  ist das arabische Wort für Polizei. Die Themenbereiche Rassismus, Polizeigewalt und falsch verstandener Chorgeist werden in dem Dänen-Thriller nur angerissen, aber die Bedrohung durch „nichtwestliche“ Migranten ist für viele Dänen ein großes Thema, die um ihre „Hyggeligkeit“ bangen. Seit Anfang der 1980er Jahre ist der Anteil der Migranten von 1 auf 8,5 Prozent gestiegen, bei 5,8 Millionen Einwohnern insgesamt. Zum Vergleich: In Deutschland liegt er bei 26 % (81,8 Millionen Einwohner). Ministerpräsidentin Mette Frederiksen fährt in Dänemark einen harten Kurs und hat eine Initiative zur Verhinderung von Parallelgesellschaften unlängst verschärft. Ihre restriktive Einwanderungspolitik gipfelte im Juni in einem Gesetzt zur faktischen Einschränkung des Asylrechts.

Auch in der dänischen Drama-Serie „Wenn die Stille einkehrt“ (abrufbar in der Arte-Mediathek) wird das komplexe Thema behandelt. Die sehenswerte Serie erzählt die Geschichten von Menschen, bevor sie Opfer eines Terroranschlags werden – und nachdem sie es wurden. Auch hier mittendrin als verzweifelter Vater: Dänemarks Top-Star Jacob Hauberg Lohmann, bekannt aus der Netflix-Wikinger-Serie „Vahalla“.  Der 47-Jährige darf in „Shorta“ wieder eindrucksvoll seine Action-Qualitäten unter Beweis stellen. Unglaublich intensiv: Sein Kampf gegen einen Rottweiler im Fahrstuhl. Bei dieser Szene stock einem der Atem.

In Echtzeit erlebt man bei dem packenden Action-Thriler von Anders Ølholm und Frederik Louis Hviid die fortwährende Eskalation der Gewalt und sieht, wohin selbstherrlicher Beamtenrassismus führen kann.

„Shorta – Das Gesetz der Straße“: Hier in der ARD-Mediathek ansehen.

 

Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS