Die größten Patzer von "Wer wird Millionär?"

"Wer wird Millionär?": Die größten Fragen-Fehler von WWM

10.02.2021 um 14:36 Uhr

Niklas Bayer-Eynck wurde zuletzt trotz seines Scheiterns erneut eingeladen. Die Redaktion hatte einen Fehler gemacht. Dies war nicht der erste Patzer der WWM-Redaktion. Dabei ist das System, nach dem die Fragen ausgewählt und geprüft werden, ausgeklügelt.

Niklas Bayer-Eynck bekam im Januar 2021 die Frage: "Wer ist im bekannten Volkslied Die Vogelhochzeit der Bräutigam?" Seine Antwort: Amsel. Es war aber die Drossel, so die Meinung der WWM-Redaktion. Doch es stellte sich heraus, es gab bereits frühere Versionen des Volksliedes, wo es umgekehrt war. RTL lud den Kandidaten noch mal ein und er scheiterte erneut, allerdings ohne Chance auf eine weitere Einladung.

2017 scheiterte Student Max Graf von Arnim und durfte erneut ran

Das war nicht die erste Panne der WWM-Redaktion. 2017 wurde gefragt: "Wer ist der Namensgeber einer der drei größten deutschen Universitäten?" Antwortmöglichkeiten: Friedrich Wilhelm, Ludwig Maximilian, Ernst August, Peter Alexander. Max Graf von Arnim, der Kandidat, entschied sich für Friedrich Wilhelm. Die Redaktion war der Meinung, richtig sei Ludwig Maximilian.

Die Universität München trägt den Namen, jedoch sind zwei verschiedene Personen Namensgeber dieser Universität: Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut und König Maximilian I. Joseph von Bayern. Man kam zu der Erkenntnis, die 32.000-Euro-Frage sei irreführend formuliert.

"Es stimmt, wir haben uns entschieden, den Kandidaten nochmal neu antreten zu lassen, weil man die Frage falsch verstehen kann. So einen Fall hatten wir noch nicht, deshalb geben wir ihm die zweite Chance", so ein Kommentar des Senders laut Express.de.

Der Prozess der Fragenfindung hat mehrere Sicherheitsstufen

Anders als die bisherigen Kandidaten, die aufgrund einer strittigen Frage ausschieden, musste Max Graf von Arnim erneut an der Auswahlrunde teilnehmen. Und es gab noch weitere Fehler der WWM-Redaktion, dabei unterläuft die Fragen-Erstellung einen mehrstufigen Prozess.

Der FAZ-Fernsehblog fragte einst bei Fragenredakteur Günter Schröder von "Mind the Company" nach, wie dieser Prozess genau abläuft. Dieser antwortete laut blogs.faz.net:

Wir überlegen uns Antwortalternativen, sichern die Antwort mit zwei oder mehr Quellen ab, einmal in der Woche sitzen wir im Team um die Monitore herum und einer liest den anderen laut vor, was geschrieben wurde. Dann gibt es eine Abnahme beim Sender, wo der Schwierigkeitsgrad noch mal geprüft wird (…). Zum Schluss kommt die Frage zurück zu uns und wird der Lektorin vorgelegt, freigegeben und am Aufzeichnungstag ein letztes Mal überprüft: Ist die Antwort noch aktuell?

Ebenfalls bei der FAZ antwortete ein anderer Quizfragen-Redakteur auf die Frage: Wie überprüft wird, ob die Antwort wirklich richtig ist?

Das ist von Frage zu Frage verschieden. Manche lassen sich mit Primärquellen belegen - dass Onkel Fritz das Opfer des fünften Streichs von Max und Moritz ist, lässt sich bei Wilhelm Busch nachlesen. Bei anderen ist die Quellensuche deutlich schwieriger. Am aufwendigsten ist es meist sicherzustellen, dass die falschen Antwortalternativen auch wirklich falsch sind.

So die Antwort von Harald Valder von der Kölner Firma "Mind the Company".

Trotzdem schützt dieser Prozess, wie er damals beschrieben wurde, nicht vor Fehlern, wie die Zuschauer und Fans von "Wer wird Millionär?" zuletzt Mitte Januar beobachten konnten. Kandidat Niklas Bayer-Eynck nutzte seine zweite Chance bei Günther Jauch allerdings nicht. Aber er wird nicht der letzte Kandidat sein, der eine strittige Frage gestellt bekommt.

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