Die WM-Teams der TV-Sender

WM in Katar: ARD-Experte Schweinsteiger verrät sein Wunschteam

19.11.2022 um 14:07 Uhr

Ab in die Wüste: die Fußball-WM beginnt. Wie sich die TV-Sender aufgestellt haben, was WM-Experte Bastian Schweinsteiger über Katar 2022 denkt und welche deutschen Spieler aus seiner Sicht eine wichtige Rolle bei der Nationalmannschaft spielen sollten.

ARD und ZDF zeigen ab dem 20. November 48 der 64 WM-Spiele live, Magenta TV überträgt alle Partien des Turniers. Wie bei der WM 2018 betreiben die öffentlich-rechtlichen Sender ein gemeinsames WM-Studio auf dem Mainzer Lerchenberg beim ZDF, wo ein Großteil des TV-Personals arbeiten wird. Es werden so wenig öffentlich-rechtliche Mitarbeiter wie noch nie bei einem WM-Turnier vor Ort sein.  Die Technik macht es möglich, zudem ist es eine Frage der Wirtschaftlichkeit.

Bei den Experten haben die Sender aber nicht gespart. Neben Schweinsteiger analysieren mit Sami Khedira, Per Mertesacker und Christoph Kramer gleich drei weitere Weltmeister von 2014 die Partien in den acht Stadien. Bei Magenta TV führt Michael Ballack die Expertenriege an.

Für Bundestrainer Hansi Flick ist die erste Fußball-WM im Winter eine Reise ins Ungewisse. Viele offene Fragen begleiten nicht nur das deutsche Team. Wie gehen die Spieler, die mitten aus dem Ligabetrieb gerissen werden, mit der kurzen Vorbereitungszeit um, welche Rolle wird Corona, der unberechenbarste aller Gegner, spielen? Und werden die Spieler von der Diskussion über das Ausrichterland Katar beeinflusst, müssen Stars und Vorbilder wie Thomas Müller oder Joshua Kimmich zu einem Thema wie den Menschenrechten Stellung beziehen?

Bastian Schweinsteiger, Weltmeister von 2014 und in Katar als ARD-Experte vor Ort, meint: „Natürlich müssen die dortigen Probleme benannt werden. Aber ich glaube nicht, dass sich jeder Nationalspieler dazu äußern muss. Das sollte der Verband tun. Als Sportler konzentrierst du dich bei einer WM auf den Fußball, das ist das Allerwichtigste. Und vielleicht verbessert sich die Lage in Katar durch die WM, das ist die Hoffnung.“

Ein Interview von Thomas Schürmann

Herr Schweinsteiger, kürzlich präsentierten Sie den WM-Pokal im Rahmen einer Werbetour. Wie war das Wiedersehen?

BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Schön. Das letzte Mal hielt ich ihn 2014 in den Händen. Ich verbinde schon sehr, sehr viel damit. Nicht nur, weil ich am Finaltag das beste Spiel meiner Karriere gemacht habe. Viel bedeutsamer war, dass wir damals den Pokal nach Deutschland brachten. Wie viel Euphorie da herrschte.

Kommt die Nationalelf aus Katar mit dem Pokal zurück?

Ich wünsche mir, dass wir Weltmeister werden. Denn das wäre sensationell nach den zuletzt zwei negativ verlaufenen Turnieren. Aber: Ich hatte vor den Nations-League-Spielen gegen Ungarn und England die Hoffnung, dass wir weiter seien, dass wir eine Achse, ein gefestigtes Gefüge, mehr Entschlossenheit hätten.

Die Qualität der Spieler ist vorhanden – aber ist die Gier auf Erfolg auch bei jedem da?

Das ist noch das große Fragezeichen für mich.

Wie sähe Ihr Wunschteam aus?

Ich hätte eine Grundaufstellung: Im Tor Manuel Neuer, in der Abwehr Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck, im Mittelfeld Leon Goretzka und Joshua Kimmich, im Angriff Thomas Müller und Jamal Musiala. Vier weitere Spieler müsste Hansi Flick situationsbedingt auswählen.

Sie haben bei der ARD eine neue Partnerin an Ihrer Seite: Esther Sedlaczek moderiert statt Jessy Wellmer. Harmonieren Sie?

Sehr gut sogar. Ich freue mich sehr, mit ihr in Katar zu sein. An den ARD-Übertragungstagen sind wir beim Topspiel im Einsatz. Ich kenne Esther lange, schätze, wie sie arbeitet. Sie hat ein sehr gutes Gespür dafür, was ihr und was mein Bereich ist. Aber auch Jessy und ich sind außerhalb der WM gemeinsam weiter im Einsatz.

Wie sehen Sie Ihre Rolle als Experte?

Ich versuche zu erklären, was im Spiel passiert ist. Es soll jetzt nicht überheblich klingen, aber wenn man auf einem hohen Niveau gespielt hat, hat man eine andere Sicht auf die Ereignisse. Und ich gehöre nicht zu den Leuten, die über Fußball sprechen, um Schlagzeilen zu machen. Ich will den Zuschauern etwas nahebringen.

Wie stand der Spieler Schweinsteiger zu Fußballexperten?

Es gab gute und weniger gute. Günter Netzer habe ich zugehört, weil ich wusste, der hat als Spieler wirklich alles mitgemacht. Und es gab Experten, da habe ich weniger oder gar nicht zugehört.

Welche waren das?

So manche.

Der Zeitunterschied zwischen Katar und Deutschland beträgt nur zwei Stunden. In der Gruppenphase wird wahlweise um 11.00, 14.00, 16.00, 17.00 oder 20.00 Uhr gekickt, Achtel- und Viertelfinals sind für 16.00 und 20.00 Uhr angesetzt, die Halbfinalpartien für 20.00 Uhr.

Das WM-Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador überträgt das ZDF am 20. November ab 17 Uhr.

Den WM-Auftakt des DFB-Teams gegen Japan zeigt das Erste am Mi, 23. November ab 14 Uhr

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