"ZDF-Fernsehgarten": "Die Partei" sieht Störkation als Belohnung

„Die Partei“ hat am Sonntag mit 200 Mitglieder den live gesendeten "ZDF-Fernsehgarten" gestört und dabei die Zuschauer und Moderatorin Andrea Kiewel verärgert. Martin Sonneborn, Parteichef von „Die Partei“ und EU-Abgeordneter, sieht keinen Anlass sich für die Aktion zu entschuldigen – ganz im Gegenteil.

Andrea Kiewel (58), die die Show mit kurzer Unterbrechung bereits seit über 20 Jahren moderiert, zeigte schon während der Sendung wenig Verständnis für die Aktion der Satiriker und erklärte: "Die sind einfach nur hier, um die ganze Zeit zu stören, und ich finde das ganz traurig und ganz daneben." Kiewel hat wenig Verständnis für die Aktion "denn diese Show ist für alle".

Sonneborn selbst hatte am Sonntag auf X (ehemals Twitter) Bilder geteilt, wie Partei-Mitglieder von Sicherheitskräften vom Gelände begleitet wurden, was Sonneborn wohl als Erfolge bewertet, denn ihm persönlich ging es hier wohl in erster Linie um die mediale Aufmerksamkeit.

Der 58-jährige Satiriker erklärte gegenüber watson.de, dass sie zuvor Wetten abgeschlossen hätten, ob der Überfall von Aserbaidschan auf Bergkarabach mehr Aufmerksamkeit bekommen würde, "oder die Tatsache, dass Die Partei beim Fernsehgarten in den Pool pinkelt."

Nach dem Bundesparteitag der Partei in Mainz sollte den Mitgliedern "ein anspruchsvolles Rahmenprogramm“ geboten werden, so Sonneborns sicher nicht ganz ernst gemeinte Begründung der Aktion. Aus seiner Sicht war es auch eine Belohnung für die Partei-Mitglieder,  weil der Parteitag die Liste zur EU-Wahl mit Sonneborn selbst und Sibylle Berg "fast ohne Gegenstimmen gewählt" habe.

Das ZDF hat sich zur Störung bisher nicht geäußert. Mit Konsequenzen für Sonneborn ist wohl eher nicht zu rechnen - schließlich war das Satire. Ein Argument, dass die Sender-Verantwortlichen auch immer vorbringen, wenn der hausinterne ZDF-Chefsatiriker Jan Böhmermann nach einer Aktion in die Kritik gerät.