Einer härter als der andere!...
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Die Experten der ZDF-Erfolgssendung „Duell der Gartenprofis“ verraten,, wie man Paradiese zum Wohlfühlen schafft.
Ein Artikel von Hörzu-Reporter Kai Riedemann
Wo etwas grünt, blüht auch der Mensch auf. Sanft wiegen sich Hortensienbälle im Wind, Schmetterlinge flattern von Blüte zu Blüte. Es duftet nach frisch gemähtem Gras. Grüne Glücksgefühle für alle Sinne! „In unserer immer komplexer werdenden Welt brauchen wir Zufluchtsorte“, sagt ZDF-Moderatorin Eva Brenner, deren „Duell der Gartenprofis“ heute (27. Juni, 14.10 Uhr im ZDF) in die neue Saison startet. In der Show wetteifern zwei Experten um die beste Gestaltung für eine grüne Oase.
„Mit der Natur verbunden sein, wieder in der Erde wühlen, sich draußen zu Hause fühlen – beim Arbeiten und Entspannen im Garten fin[1]den wir den perfekten Ausgleich.“ Eva Brenner und ihre Profis kennen das Geheimnis grüner Paradiese. Seit vier Jahren verwandeln sie schlichte Privatgärten in Wohlfühloasen. Die Moderatorin arbeitet eigentlich als Innenarchitektin. „Aber ich sehe gar keinen so großen Unterschied zwischen drinnen und draußen“, erklärt sie. „Beides sind Lebensräume, in denen wir uns wohlfühlen sollen. Genau wie bei einem Haus kommt es aufs Planen der Gestaltung an, immer mit Rücksicht auf die Wünsche der unterschiedlichen Menschen.“ Der eine möchte einen Nutzgarten mit Gemüse und Kräutern, für den anderen muss es einfach pflegeleicht sein.
Eine Regel gilt für jede grüne Oase: „Weniger ist mehr!“ So lautet der wichtigste Tipp von ZDF-Gartenprofi Alexandra Lehne. „Viele Menschen wollen möglichst alles, was sie etwa im Internet entdeckt haben, auch in ihrem Garten unterbringen. Das fängt mit der Deko an, geht über die verwendeten Materialien bis hin zu den Pflanzen.“ Wer sich für Naturstein entscheidet, sollte jedoch für alles einheitlich beim selben Naturstein bleiben. Wer Holz möchte, nimmt stets dieselbe Holzart. Auch Beete müssen nicht überfrachtet sein. „Bei kleineren Gärten reichen dafür meist fünf verschiedene Pflanzenarten“, rät die Landschafts- und Gartendesignerin. „Dabei setzt man Schwerpunkte. Eine bestimmte Art wird zur Leitpflanze, dazu kommen Begleitstauden als Unterstützung und schließlich Füller.“ Das sind meist robuste Bodendecker wie etwa Ysander oder Kleines Immergrün. So entsteht ein Beet, das vielfältig und doch stimmig ist.
Viele Wohnungen sind durchgestylt und praktisch aufgeteilt. „Man sollte den Garten deshalb wie ein Haus betrachten“, schlägt die Expertin vor. „Da gibt es die Küche, das Wohnzimmer, das Schlafzimmer, das Kinderzimmer. Im Garten ist oft alles durcheinander.“ Ihr Tipp: klar abgegrenzte Räume schaffen! Die Ecke fürs Gemüsebeet, eine für die Kinder, die andere mit der Hängematte zum Entspannen. Einen Unterschied zur Gestaltung der Wohnung gibt es allerdings: „Im Garten ist es natürlich etwas komplexer, weil sich die Jahreszeiten auswirken“, gibt Eva Brenner zu. „Der Garten verändert sich ständig aufgrund der Vegetationszeiten.“
Umso wichtiger wird die Planung. „Beete sollten so angelegt werden, dass der Garten 365 Tage im Jahr attraktiv aussieht“, sagt Alexandra Lehne. Was nützt das Blütenmeer des Frühlings, wenn im Herbst tristes Braun herrscht? Sträucher mit leuchtenden Beeren wie der Feuerdorn sorgen auch im November für Farbtupfer.
„Natürlich kann der Garten nicht immer in voller Blüte stehen“, räumt Expertin Lehne ein. „Aber kleinere Beete lassen sich im Winter auch einfach mit dekorierten Kübeln verschönern.“ Gärten leben, wachsen, wuchern, verwandeln sich. „Sind sie neu angelegt, wirken sie manchmal noch ein bisschen karg“, sagt Eva Brenner. „Erst nach zwei, drei Jahren entfalten sie ihre ganze Pracht. Deshalb sollte bei der Gestaltung genügend Platz eingeplant werden, damit sie sich entwickeln können.“ Ein Versäumnis, das Gartenbesitzer regelmäßig zur Verzweiflung bringt: Das „kleine“ Apfelbäumchen wächst himmelwärts, ein Strauch verdrängt die Sommerblumen, die Vergissmeinnicht breiten sich übers ganze Beet aus. „Wenn ich alles vollpflanze mit blühenden Stauden, dann habe ich mich irgendwann sattgesehen“, warnt Alexandra Lehne. „Das Auge braucht etwas, um zur Ruhe zu kommen. Flächen, auf denen nichts ist außer ruhigem Grün, mit wenig Blattwerk. Das ist besonders wichtig.“
Für viele Menschen ist der Rasen ihr liebstes Gut. Möglichst groß sollte er sein. „Ich rate immer, einen Meter vom Rasen abzunehmen und die Grenze neu zu bepflanzen“, berichtet Gartendesignerin Lehne. „Und zwar nicht nur mit einer Hecke, sondern in Stufen. Hinten die hohen Pflanzen, dann die mittleren und vorne die flachen. So entsteht eine räumliche Tiefe, die den Garten größer wirken lässt.“ Geeignete Stauden für so ein Paradies gibt es genug. Welche? Das hängt von Bodenbeschaffenheit und Lage ab. Eher lehmig als sandig? Eher sonnig als schattig? Hier hilft am besten die individuelle fachliche Beratung.
Bei den Formen dürfen es Kontraste sein. Zur eher „weichen“ Holzterrasse passen immergrüne „harte“ Pflanzen mit kräftigem Blattwerk. Die strenge „harte“ Steinterrasse wird gemütlicher mit „weichen“ Gräsern, die sich im Wind wiegen. „Etwas Spannung braucht der Garten“, stellt Lehne klar. „Dazu gehören Farbkontraste.“ Nicht nur schlichtes Weiß oder sanftes Blau, sondern mittendrin ein knalliges Rot. Vieles lässt sich problemlos auf den Balkon übertragen: weniger ist mehr, 365- Tage-Glück, abgegrenzte Räume. „Man kann auch dort Wohnlichkeit schaffen“, sagt Eva Brenner, die in ihrem Buch „Meine besten DIY-Projekte für Garten und Balkon“ (Becker Joest Volk , 184 S., 26 €) weitere Tipps gibt.
„Die oft unschönen Böden lassen sich mit Outdoorteppichen oder Holzverlegeelementen aufwerten. Sichtschutz ist genauso wichtig, damit man sich wohl[1]fühlt.“ Dazu eignen sich etwa Rankgitter und eine üppige Bepflanzung. Solarbetriebene LED-Leuchten schaffen am Abend Behaglichkeit. Kleine Hochbeete haben sogar einen doppelten Nutzen: „Sie sorgen für Grün und liefern frische Kräuter, Salat oder Gemüse“, so Brenner. Oft reicht zum Pflanzen schon eine alte Obstkiste, die man innen mit einer Plane abdichtet.
Und wie müsste Eva Brenners ganz persönlicher Traumgarten aussehen? „Auf jeden Fall mit einer großen Terrasse“, schwärmt die ZDF-Moderatorin. „Sie sollte bewachsen sein, Palisaden mit wildem Wein und Blauregen. Ich liebe Blauregen.“ Sterile Gärten mit großen Betonplatten? Ein Graus! „Ich mag mediterrane Gärten, in denen alles blüht und ein bisschen verwunschen ist. Mit großen Bäumen wie etwa Trauerweiden. Und auch ein Nutzgartenanteil muss sein, weil ich es liebe, im Garten zu arbeiten.“
„Duell der Gartenprofis“: ab 27. Juni, 14.10 Uhr im ZDF