Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Animationsklassiker neu zu verfilmen, ist immer ein Risiko. Wir verraten, warum es bei "Aladdin" so erstaunlich gut funktioniert hat und warum der Film auch wunderbar ein zweites oder drittes Mal im Heimkino funktioniert.
Wie bitte? Der Originalfilm kam vor 27 Jahren ins Kino? Wer außer uns fühlt sich jetzt noch ein bisschen alt? Aber egal: Disneys wunderbares Animationsabenteuer haben wir noch gut vor Augen. Umso kritischer schaute man natürlich aufs Realfilm-Remake, das im Mai 2019 in den Kinos startete. Doch das hielt Vorabzweifeln stand und entpuppt sich als großes Vergnügen, das in manchen Punkten noch überzeugender ist, als die Vorlage. Und das sich bestens zum immer wieder Ansehen auf DVD oder Blu-ray eignet. Warum? Das verraten wir hier:
Wer hätte gedacht, dass dem Mann, der bekannt ist für männerlastige Movies mit harten Helden, eine so leichtfüßige, blumige und verspielte Inszenierung gelingen würde? Doch genau das ist der Fall: "Aladdin" ist witziger als das Original, dabei immer noch voller Herz und märchenhafter Orientbegeisterung. Moderner ist der Film auch, besonders was die Frauenrollen angeht (dazu unten mehr).
Ja, die Darsteller singen selbst und sie machen es durch die Bank gut. Erfreulich auch, dass die Musikeinlagen gekonnt in die Handlung eingearbeitet wurden. Denn im Realfilm ist es um einiges schwieriger, plötzliche Gesangsausbrüche überzeugend wirken zu lassen.
Neben Aufnahmen im Wadi Rum in Jordanien wurde in britischen Studios gefilmt. Natürlich kam bei den Kulissen viel Computerkunst zum Einsatz – Palast und Stadt von Agrabah wirken deswegen nicht weniger real und märchenhaft. Ein absoluter Knaller sind aber die Gewänder, entworfen von Michael Wilkinson. Was der aus arabischen, indischen und asiatischen Einflüssen zauberte, avanciert als unglaublich vielfältiges und authentisch wirkendes Kostümbild zum heimlichen Extra-Star des Films.
Mena Massoud als Aladdin ist wunderbar, der böse Großwesir und Jasmins Sultanvater sind ebenfalls gut besetzt. Für angenehme Überraschungen sorgen allerdings die Frauenrollen. Rollen im Plural, weil Ritchie und sein Team mit Jasmins Zofe Dalia eine bezaubernde Nebenfigur kreierten, die im Originalmovie nicht existiert. Gespielt von Schauspielerin und Komikerin Nasim Pedrad hat sie einige der witzigsten Szenen des Films. Schön ist auch ihre Frauenfreundschaft mit der Prinzessin, die ein Makeover für die Neuverfilmung erhielt. Schon damals selbstbewusst, ist sie jetzt noch ein ganzes Stück emanzipierter. Jasmin lehnt es nicht nur ab, mit dem nächstbesten Prinzen verkuppelt zu werden, sie hat auch berufliche Ambitionen, denen sie mutig nachgeht.
Ja, Smith ist schon immer ein talentierter Entertainer gewesen. In dieser Rolle läuft er allerdings zu neuer Hochform auf. Sein Mix aus Prahlerei, Showeinlagen, guten Ratschlägen und Humor ist hinreißend. Dass er mal in klassisch blauer Dschinnform, mal als Mensch auftreten darf, macht die Sache noch besser.
Natürlich gäb's noch mehr zu loben an "Aladdin". Darunter den knuddeligen fliegenden Teppich, den man am liebsten mit nach Hause nehmen würde. Neue Songs, die zu den bekannten prima passen. Ein Prinz aus dem hohen Norden mit hohem Unterhaltungsfaktor ... Aber wir wollen ja nicht alles verraten.
Außerdem bietet zumindest die Blu-ray, die seit 26. September 2019 erhältlich ist, noch ein hübsches Paket an Extras, vom Feature über Regisseur Ritchie bis zum Pannen-vom-Dreh-Clip.
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Zum Schluss noch der Trailer und die gern gegebene Empfehlung, sich mit "Aladdin" viele Minuten bunter und bewegter Unterhaltung zu gönnen: