Gil Ofarim: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Verleumdung

Gil Ofarim behauptet, im Oktober letzten Jahres in einem Leipziger Hotel angefeindet worden zu sein. Nun hat die Staatsanwaltschaft Leipzig ihre ihr Ermittlungsverfahren gegen einen Hotelmitarbeiter wegen angeblicher antisemitischer Äußerungen eingestellt. Gleichzeitig wurde Anklage gegen den Musiker erhoben.

Wie die Staatsanwaltschaft in Leipzig mitteilte, werden dem „Let’s Dance“-Sieger von 2017 falsche Verdächtigung in zwei Fällen, davon einmal in Tateinheit mit Verleumdung, vorgeworfen. Die sei nach habe "umfangreiche Ermittlungen“ zu dem Ergebnis gekommen, dass sich das von Gil Ofarim geschilderte Geschehen im Hotel "tatsächlich so nicht ereignet hat".

Gil Ofarim hatte am 5. Oktober 2021 auf Instagram ein Video veröffentlicht, das für eine Welle der Entrüstung gesorgt hat. Darin erzählte er, dass er von einem Mitarbeiter in einem Leipziger Hotel dazu aufgefordert wurde, seine Halskette mit einem Davidstern abzulegen. Erst dann dürfe er einchecken. Erste Zweifel an dieser Schilderung kamen rund zwei Wochen nach dem Vorfall auf, nachdem tonlose Überwachungsvideos aus dem Hotel veröffentlicht wurden, auf denen keine Kette zu sehen war. Zudem soll keiner der von einer Rechtsanwaltskanzlei befragten Zeugen des Abends eine antisemitische Beleidigung vernommen haben, berichtete die „Zeit“.

Der Musiker und Teenieschwarm stand in den letzten Jahren immer wieder als Schauspieler vor der Kamera, wie bei der Krimi-Reihe "Ein starkes Team" (2010) und einige Jahre später für die Mystery-Serie "Armans Geheimnis“. Gemeinsam mit seiner Tanzpartnerin Ekaterina Leonova überzeugte der 39-Jährige 2017 bei der RTL-Show „Let’s Dance“ als Tänzer und holte sich den Sieg. Als verkleideter Grashüpfer belegte er in der ersten Staffel von "The Masked Singer" (ProSieben) den zweiten Platz, hinter dem als Astronauten kostümierten Max Mutzke.

Das Landgericht Leipzig muss nun entscheiden, ob das Hauptverfahren gegen Ofarim eröffnet wird.