Der Oscar-Preisträger wurde 94 Jahre alt

Hollywood-Legende Sidney Poitier ist tot

07.01.2022 um 17:27 Uhr

Der Schauspieler Sidney Portier ist im Alter von 94 Jahren gestorben, wie der Außenminister der Bahamas, Fred Mitchell, laut "Irish Mirror" am Freitag bestätigte.

Als erster afroamerikanischer Schauspieler gewann er für eine Hauptrolle den Oscar, wurde von der Queen zum Ritter geschlagen und US-Präsident Barack Obama verlieh ihm 2009 die "Presidential Medal of Freedom", die höchste zivile Auszeichnung der USA.

Mit seiner Darstellung eines schwarzen Arbeiters auf der Farm weißer Nonnen in "Lilien auf dem Felde" hatte 1964 er die Oscar-Akademie überzeugt. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen außerdem "Flucht in Ketten", "Rat mal, wer zum Essen kommt" und "In der Hitze der Nacht". 2002 wurde der Schauspieler schließlich mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit 22 Jahren sei er nach Hollywood gekommen, um eine Reise anzutreten, die damals "fast unmöglich" erschien, sagte Poitier in seiner denkwürdigen Ansprache. Er lobte die "mutigen und selbstlosen" Entscheidungen von Regisseuren und Produzenten, die ihm trotz seiner Hautfarbe Rollen und damit eine Chance gegeben hätten.

Zu Poitiers Erfolgen zählt auch, dass er als erster afroamerikanischer Schauspieler in einem Hollywood-Film eine Weiße küssen durfte. Zwar wurde die leidenschaftliche Szene 1967 noch verschämt durch den Rückspiegel eines Taxis gedreht, aber sie gehört in die Reihe jener Durchbrüche, für die Bürgerrechtler ihn feierten und für die manche Aktivisten der afroamerikanischen Bewegung ihn lange als angepassten "weißen Schwarzen" schmähten.

Ende der 1960er-Jahre galt Poitier als höchstbezahlter Filmschauspieler. Neben "Rat mal, wer zum Essen kommt" war er 1967 noch in zwei weiteren Filmen zu sehen. In dem Krimi "In der Hitze der Nacht" glänzte er als Kriminalexperte aus dem Norden, der sich gegen einen rassistischen Südstaaten-Sheriff (Rod Steiger) durchsetzen muss.

Poitier kam als das jüngste von sieben Kindern einer armen Bauernfamilie von den Bahamas in Florida zur Welt kam. Die Eltern waren Gemüsehändler. Er ging schließlich nach New York, trat dort dem American Negro Theater bei. Nach kleinen Broadway-Rollen gab er 1950 in "Der Hass ist blind" ("No Way Out") an der Seite von Richard Widmark in einer Arzt-Rolle sein Filmdebüt. Der Star aus Filmen wie "Flucht in Ketten", "Porgy and Bess" und "Ein Fleck in der Sonne" drehte 1997 mit dem Action-Thriller "Der Schakal" seinen letzten Spielfilm an der Seite von Bruce Willis.

Auftritte von Poitier waren in den jüngsten Jahren selten geworden. Bei der Oscar-Verleihung 2014 lief er an der Seite seiner Tochter Sydney Tamiia Poitier als Ehrengast über den roten Teppich. In zweiter Ehe war der Vater von sechs Töchtern seit mehr als 40 Jahren mit der kanadischen Schauspielerin Joanna Shimkus verheiratet.

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