Anklage wegen Steuerhinterziehung in 25 Fällen

"Ingwer-Prozess": Muss TV-Koch Alfons Schuhbeck ins Gefängnis?

22.08.2022 um 15:51 Uhr

Es wird ernst für Alfons Schuhbeck: Der TV-Koch ist in 25 Fällen wegen Steuerhinterziehung und versuchter Steuerhinterziehung angeklagt worden. Im Oktober beginnt der Prozess.

Der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck (73) ist in 25 Fällen wegen Steuerhinterziehung und versuchter Steuerhinterziehung angeklagt worden. Das teilte das Landgericht München I am Montag mit. Einem mitangeklagten Angestellten wird Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Beihilfe zur versuchten Steuerhinterziehung zur Last gelegt.

Das sogenannte "Ingwer"-Verfahren - benannt nach einer der liebsten Zutaten des Kochs - beginnt demnach am 5. Oktober 2022. Das Gericht hat 18 Hauptverhandlungstermine vorgesehen. Bereits Anfang August hatte das Landgericht die Anklage zugelassen. Ende Juni 2019 war erstmals bekannt geworden, dass gegen den Starkoch ermittelt wird.

Schuhbeck gehört zu Deutschlands bekanntesten Köchen. Er betreibt unter anderem drei Restaurants, ein Eissalon, Gewürzläden und einen Catering-Service. Der 73-Jährige hatte in der Vergangenheit zahlreiche TV-Auftritte, wie in der ZDF-Sendung „Küchenschlacht“.

Ab 1 Million drückt das Gericht garantiert kein Auge zu

Im schlimmsten Fall droht dem Gastro-Unternehmer eine Gefängnisstrafe, weil er den Fiskus Ermittlungen zufolge um mehr als eine Million Euro geprellt hat. Außerdem soll er auch ungerechtfertigt Steuervorteile erhalten haben. Bei Steuervergehen über eine Million Euro hat der Bundesgerichtshof die Maßgabe erlassen, dass es für die Angeklagten keine Gnade gibt und ein Deal ohne Verurteilung nach dem Strafgesetzbuch nicht in Frage kommt. Prominentes Beispiel war Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß, der 2014 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Er hatte allerdings 28,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen.

Der FC Bayern München wird auch im aktuellen Prozess um Alfons Schuhbeck eine Rolle spielen. Schuhbeck bekocht seit vielen Jahren den Rekordmeister und war in den vergangenen Jahren bei vielen Spielen dabei - auch im Ausland, etwa zu Champions-League-Partien. Wichtig für den Steuer-Prozess gegen Schuhbeck könnte das deshalb werden, weil dem Star-Koch einige Vergehen in München vorgeworfen werden, bei denen auch der Zeitpunkt und seine Anwesenheit eine Rolle spielen werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft Schuhbeck etwa vor, dass er in seinem Restaurant Orlando gezielte Kassenmanipulation betrieben haben soll, in den Südtiroler Stuben sollen gar Rechnungen storniert worden sein.

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