Schmidt habe „gewusst, welche Leute da rumstehen"

Jan Böhmermann teilt gegen Harald Schmidt mit Nazi-Vergleich aus

30.08.2023 um 17:42 Uhr

Harald Schmidt ist es „egal“, wie andere auf seinen Besuch beim Sommerfest der „Weltwoche“ reagieren. Das dürfte dann auch für Jan Böhmermann gelten, der keinen Zweifel daran lässt, was er von Schmidts Auftritt in Zürich hält.  

Sie kennen sich gut, aber sie können sich absolut nicht ausstehen: Vor rund einem Jahrzehnt endete die Zusammenarbeit von Harald Schmidt (64) und Jan Böhmermann (41), der bei der "Harald Schmidt Show" zwei Jahre als Gagschreiber arbeitete, bevor die Sat.1-Show 2012 eingestellt wurde. Besonders kollegial scheint die Beziehung zwischen den beiden TV-Größen damals nicht gewesen zu sein. Bis heute pflegen sie eine gegenseitige Antipathie.

Kein Wunder also, dass Jan Böhmermann Schmidts Besuch beim Sommerfest der Schweizer Zeitung "Weltwoche" in seinem Podcast „Fest & Flauschig“ aufs Korn nimmt. Der TV-Entertainer im Ruhestand und „Traumschiff“-Star ließ sich auf dem Event in Zürich unter anderem an der Seite von Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen fotografieren.  Maaßen fiel in der Vergangenheit immer wieder mit rechtspopulistischen und rassistischen Äußerungen auf.  Das gemeinsame Foto, das von dem ehemaligen Spiegel-Journalisten Matthias Matussek bei facebook gepostet wurde (ebenfalls bekannt für Rechtsaußen-Positionen), sorgte für eine Welle der Empörung. Der „Tagesspiegel“ warf unter anderem die Frage auf: "Ist Harald Schmidt scharf nach rechts abgebogen?"

Harald Schmidt: „Ich gehe dorthin, wo ich Material erwarte"

Jan Böhmermann fragt sich in seiner neuen Podcast-Folge, warum Harald Schmidt das Sommerfest der „Weltwoche“ überhaupt besucht habe. Für den ZDF-Moderator ist die Zeitung „rechtsextrem, wirklich antisemitisch und russlandfreundlich“. Schmidt habe „gewusst, welche Leute da rumstehen“. Böhmermann vergleicht das Fest, auf dem auch die AfD-Vorsitzende Alice Weidel anwesend war, mit einem „Rotkreuz-Dampfschiff nach Paraguay zum Jahresfest des Völkischen Beobachters“. Die Nazi-Zeitung hetzte im Dritten Reich bekanntlich gegen Juden und verbreitet Hitlers Propaganda in Deutschland.

In einem Interview mit „Zeit Online“ bezog Harald Schmidt jetzt Stellung und erklärte, warum er an dem Fest in Zürich teilnahm. Es habe sich um Recherche für seine Bühnenshow gehandelt. „Ich gehe dorthin, wo ich Material erwarte (…) Ich verwerte das, was ich erlebe, auf der Bühne“, so der Entertainer.  Von den Reaktionen zu seinem Besuch war er nicht überrascht: „Natürlich kann ich mir die Aufregung ausrechnen, die ich ernte, wenn ich da hingehe. Aber es ist mir egal.“

Am Freitag, 1. September (23 Uhr) kehrt Jan Böhmermann mit dem "ZDF Magazin Royale" aus der Sommerpause zurück.

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