"Niemand wusste von all dem“

Kinderpornografie-Prozess: TV-Star Florian Teichtmeister wird zu Haftstrafe verurteilt

05.09.2023 um 14:47 Uhr

Der österreichische Schauspieler Florian Teichmeister hat vor Gericht zugegeben, zehntausende Dateien mit Darstellungen von Kindesmissbrauch gesammelt und weiterbearbeitet zu haben. Er wurde wegen der Herstellung von Kinderpornografie schuldig gesprochen.

Das Landgericht in Wien verhängte eine zweijährige Gefängnisstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Teichtmeister, der jahrelang als TV-Kommissar in der ZDF-Serie"Die Toten von Salzburg" und anderen TV-Produktionen zu sehen war, muss sich außerdem Therapien unterziehen und regelmäßig einen Drogentest machen. Sollte er die Auflagen verletzen, droht ihm die Unterbringung in einem Zentrum für psychisch kranke Täter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der 43-Jährige musste sich vor Gericht wegen des Besitzes und der Herstellung von kinderpornografischem Material verantworten. Laut Anklage soll er sich zwischen Februar 2018 und August 2021 rund 76.000 Dateien mit Darstellung von Kindesmissbrauch beschafft haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, Teichtmeister habe die pornografischen Darstellungen von Minderjährigen teilweise zu Collagen, Diashows und Videosequenzen weiterverarbeitet. Einige Opfer sollen jünger als 14 Jahre gewesen sein.

Teichtmeister befand sich in "zunehmender Spirale zur Abscheulichkeit"

Alle Vorwürfe seien richtig, sagte Teichtmeister in seinem Geständnis. "Niemand wusste von all dem." Er beschrieb seine Neigungen und Handlungen vor Gericht als Eskalationsprozess. Die missbrauchten Kinder, die er sich angesehen habe, seien immer jünger geworden. Zuletzt habe er seine Fantasien von Vergewaltigung und Bestrafung schriftlich festgehalten. "Es ist auf jeden Fall der letzte Schritt in einer zunehmenden Spirale zur Abscheulichkeit", sagte er rückblickend.

Sein Anwalt bestätigte der Staatsanwaltschaft, dass Teichtmeister von seiner Pornografie- und Kokain-Sucht getrieben gewesen sei, inzwischen jedoch in Behandlung ist. Staatsanwaltschaft bezeichnete die schriftlichen Fantasien als "pädo-sadistisch".

Teichtmeisters Straftaten wurden bekannt, weil seine damalige Partnerin laut ORF ein Bild auf seinem Handy fand, das den Missbrauch eines Kindes zeigte und daraufhin die Polizei informierte.

Tags:
Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS