Weniger Fell, mehr Frische?

Hunde-Sommerschur: Diese Risiken solltest du kennen

06.08.2024 um 12:07 Uhr

Wenn die Sonne knallt, wird’s unter dickem Hundepelz ganz schön heiß. Ein Kurzhaarschnitt soll Luft an die Haut bringen und Vierbeinern die Sommerhitze erträglicher machen. Klingt logisch, doch so einfach ist es nicht.

Auch Hunde können sich einen Sonnenbrand holen.

Jedes Jahr, wenn die Temperaturen steigen, erhitzen Hundefrisuren die Gemüter: scheren lassen oder nicht? Das ist eine Frage, auf die es keine pauschale Antwort gibt. Ein Sommerschnitt für Hunde bietet Vorteile. Die Kurzschur birgt aber auch Risiken. Ob sie wirklich notwendig ist, hängt stark von der Rasse, dem individuellen Gesundheitszustand des Hundes und den klimatischen Bedingungen ab.

Für ältere oder kranke Hunde kann eine Schur im Sommer erleichternd sein. Gleiches gilt für Tiere, deren Fellwechsel hormonell oder krankheitsbedingt gestört ist. Hunde mit zweischichtigem Fell hingegen benötigen in der Regel keinen Sommerhaarschnitt. Und Rassen mit wenig Unterwolle und Deckhaar, das immer weiterwächst (haaren kaum bis gar nicht), müssen ohnehin regelmäßig in den Hundesalon. Das betrifft zum Beispiel Yorkshire Terrier oder Pudel.

Ist die Sommerschur wirklich sinnvoll? Wichtige Überlegungen

Ein kürzeres Fell kann zwar helfen, dass sich Hunde bei hohen Temperaturen wohler fühlen und nicht überhitzen. Dagegen stehen einige Nachteile, die eine Rasur des Fells mit sich bringt.

  • Temperaturregulierung: Das Fell dient nicht nur als Schutz vor Kälte, sondern auch als Isolierung gegen Hitze. Bei einigen Rassen kann eine Schur die natürliche Kühlungszirkulation stören, das war's dann auch mit der ersehnten Erfrischung.

  • Veränderung des natürlichen Fells: Manche Fellarten vertragen keine Schur, die Haarstruktur kann sich ändern. Es kommt vor, dass die Unterwolle nach dem Scheren schneller und dichter nachwächst als zuvor. Das wäre alles andere als hilfreich für hitzegeplagte Hunde. 

  • Zecken beißen schneller an: Ohne Fellschutz wird Zecken, Mücken und Co. der Weg zu ihrem Ziel (der Haut) erleichtert. Fairerweise muss man erwähnen, dass Parasiten auf kürzerem Fell auch besser zu erkennen sind.

  • Natürlicher Schutz fehlt: nicht nur vor Witterungen wie Kälte, Wind und Regen. Auch der Verletzungsschutz fällt bei kurzgeschorenem Fell weg oder wird beeinträchtigt.

  • Sonnenbrand: Hundefell bietet einen natürlichen Schutz vor UV-Strahlung. Ein zu kurz geschorener Pelz kann insbesondere bei Vierbeinern mit hellem Fell zu Hautschäden führen, weshalb mindestens 2 bis 3 Zentimeter stehen bleiben sollten.

Drei (bessere) Wege, Hunden im Sommer Abkühlung zu verschaffen

1. Fell ausdünnen

Vor allem Besitzer*innen von Hunden mit langem Pelz sollten regelmäßig loses Haar aus dem Unterfell bürsten. So kann die Luft besser zirkulieren. Spezielle Zupfbürsten* oder eine Unterfellbürste wie der FURminator (hier bei Amazon bestellbar*) helfen, die Unterwolle zuverlässig auszudünnen und für Frischluft an der Haut zu sorgen, ohne das Deckhaar zu beschädigen.

2. Kühl betten

Hunde freuen sich über kühlende Unterlagen an heißen Tagen. Das können feuchte Handtücher sein genauso wie Kühlmatten aus dem Fachhandel*. Vorteil der Matten: Manche benötigen kein Wasser und auch keine Kühlung im Kühlschrank, sondern reagieren auf Körperdruck. Sobald sich der Hund darauf legt, wird der Kühleffekt aktiviert.

3. Für Kühlung von innen sorgen

Wer viel hechelt, muss viel trinken. Der Wassernapf sollte ohnehin immer gefüllt sein. Im Sommer ist es aber besonders wichtig, dass genügend frisches Wasser zur Verfügung steht. Also: Mehrere Trinkgefäße aufstellen, das Wasser regelmäßig wechseln und bei Bedarf mit Obst im Napf (Heidelbeere oder ein Stück Apfel) trinkfaule Hunde etwas motivieren. Vielleicht freut sich die erschöpfte Fellnase auch über ein leckeres Hundeeis?

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