Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Die britische High Society lässt sich wieder bitten. TV DIGITAL wirft einen Blick hinter die prachtvollen Kulissen von „Bridgerton“.
Ein Artikel von TV DIGITAL Reporterin Melanie Kroiss
Über 113 Millionen Views zählt Staffel eins, mehr als 93 Millionen Staffel zwei: „Bridgerton“ rangiert in der „Most Popular“- Liste der englischsprachigen Serien von Streamingdienst Netflix auf Platz vier und neun. Für eine historische Romanze ein enormer Erfolg, der nur auf den ersten Blick überraschend ist, denn „Bridgerton“ bringt alles mit, was das Publikum will. „Jede Staffel ist für sich ein kleines Juwel“, sagt Jess Brownell („Inventing Anna“, Netflix). Die Autorin ist seit Beginn bei dem Projekt von Erfolgsproduzentin Shonda Rhimes („Grey’s Anatomy“, Disney+) mit an Bord und fungiert nun als Showrunnerin. „Die Serie ist hell, üppig und schön, einfach wunderbar“, fasst sie zusammen.
„Bridgerton“ basiert auf der acht Bände umfassenden Romanreihe von Julia Quinn. Die Geschichten spielen im Großbritannien der Regency-Zeit (1810–1820), in der etwa Schriftstellerin Jane Austen Gesellschaftsromane wie „Stolz und Vorurteil“ veröffentlichte. Bücher wie Serie beschreiben Wohl und Wehe der verwitweten Lady Bridgerton und ihrer acht Kinder. Die sollen/müssen an die Frau/den Mann gebracht werden.
Die neuen Folgen widmen sich dem Liebesleben des mittleren Bridgerton-Sprosses Colin (Luke Newton) und dessen Beziehung zu Jugendfreundin Penelope Featherington (Nicola Coughlan). Wie werden sie sich in der kommenden Heiratsmarkt-Saison auf dem glatten Parkett der Londoner High Society schlagen?
Wie Brownell zeigt sich auch Newton voller Begeisterung für die Serie: „Sie hat richtig viel Glanz und Glam, ich liebe das!“, so der Colin-Darsteller. Besonders, weil man das bei historischen Dramen üblicherweise nicht in der Form zu sehen bekäme. „Bridgerton“ ist tatsächlich nicht immer historisch korrekt, sondern setzt gerne noch einen drauf. Mehr Farbe, mehr Blumen, mehr Lebensfreude, mehr Lachen. Und während Nicola Coughlan alias Penelope vor allem die Fröhlichkeit der Serie schätzt, ist die aktuelle Staffel aus einem etwas anderen Grund ganz nach Brownells Geschmack: „Ich bin schon so lange Fan von romantischen Komödien, und diese Staffel ist eindeutig eine Rom-ComStaffel“, freut sie sich.
Gleichwohl wissen „Bridgerton“-Zuschauer nur allzu gut, dass die Liebe über zarte Blicke und die mehr oder minder komische Anbahnung von Ehen weit hinausgeht. Nackte Haut, pralle Erotik und stürmischer Sex spielen eine bedeutende Rolle und werden bereits dank Intimitätskoordinatorin Lizzy Talbot sehr ästhetisch in Szene gesetzt.
Die größte zwischenmenschliche Kraft entfaltet die Serie jedoch auf und neben der Tanzfläche. Die Bälle der oberen Zehntausend, in denen Popsongs wie „Bad Guy“ von Billie Eilish von Streichern interpretiert werden, sind legendär. Nicola Coughlin fragt gegen Ende des Interviews, ob wir den Ballsaal schon gesehen hätten. Und so machen wir uns im Anschluss auf, den Set des Vier-Jahreszeiten-Balls zu erkunden, schließlich hat Coughlin „pure ,Bridgerton‘-Magie!“ versprochen.