Die Neuheiten der Woche

Eine Schlucht, eine Villa in Italien und die Boomer-Apokalypse - die besten Streaming-Tipps der Woche

10.02.2025 um 16:56 Uhr

Zwei Scharfschützen bewachen im Apple-Film "The Gorge" eine mysteriöse Schlucht. WOW wiederum dokumentiert das erste Treffen zwischen einer Auschwitz-Überlebenden und dem Enkel eines NS-Kommandanten. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät unsere Übersicht.

Auch im üppig bespielten Genre der Thriller, Dystopien und Science Fiction-Entwürfe gibt es hin und wieder noch eine gute Idee. Eine davon stammt vom amerikanischen Autor Zack Dean, von dem schon mehrere Drehbücher auf Hollywoods ominöser "Black List" landeten. Auf dieser stehen jedes Jahr im Dezember jene Stoffe und Scripts, die in der Branche besonders begehrt sind, was eine Verfilmung betrifft. Man kann es auch so ausdrücken: Der Mann hat Ideen, um die sich die Studios reißen. Im Falle von "The Gorge" (auf Deutsch: "Die Schlucht") hat sich Apple TV+ die Rechte gesichert und bringt das gut zweistündige, mit den Stars Miles Teller ("Top Gun: Maverick") und Anya Taylor-Joy ("Das Damengambit") besetzte Ergebnis nun unters Volk. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

"The Gorge" - Apple TV+

"The Gorge" (ab Freitag, 14. Februar) basiert auf einer faszinierenden Idee: Zwei Elitesoldaten (Anya Taylor-Joy und Miles Teller) sollen ein Jahr lang zwei Seiten einer mysteriösen Schlucht beschützen. Die beiden Agenten werden dafür über einem unbekannten Gebiet der nördlichen Hemisphäre abgesetzt. Aus der Tiefe der Schlucht ertönen Geräusche, die nicht ganz menschlich wirken. Die Begrenzungen der Schlucht sind mit Zäunen, Selbstschussanlagen und anderen Waffensystemen gesichert. Was wohl auf die beiden Wächter zukommt

"The Gorge", top besetzt und bildgewaltig, ist ein zweigeteilter Streaming-Thriller. In der ersten Hälfte ist es ein Film über Einsamkeit, Fantasie und Verlangen im Umfeld des kargen Alltags einer Spezial-Mission. Ein hochattraktives Story-Konstrukt. In Hälfte zwei des Films von Horror-Spezialist Scott Derrickson ("Der Exorzismus von Emily Rose") übernehmen dann die Genre-Regeln. Denn die Schlucht wird, wie man sich denken kann, nicht ohne Grund bewacht.

"Der Schatten des Kommandanten" - WOW

80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz erzählt "Der Schatten des Kommandanten" (ab 14. Februar) die Geschichte von Hans Jürgen Höss, dessen Vater Rudolf Höß (die Schreibweise des Namens wurde später geändert) als Kommandant verantwortlich für die Ermordung von mehr als einer Million Jüdinnen und Juden war. In der Dokumentation von Daniela Völker trifft der inzwischen 87-jährige Höss erstmals auf die KZ-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch. Ihre Erinnerungen an jene Zeit könnten kaum unterschiedlicher sein: "Als ich nach Auschwitz kam, gab es dort eine Band, die eine Cellistin brauchte", erzählt Lasker-Wallfisch: "Wir spielten für die Wächter. Das rettete mir das Leben." Höss hingegen, der mit seinen Eltern und Geschwistern in einer Villa auf der anderen Seite des Zaunes lebte, der das KZ umgab, erinnert sich an eine "schöne und idyllische Kindheit".

In Lasker-Wallfischs Wohnzimmer in London treffen die beiden Hochbetagten, in Begleitung ihrer erwachsenen Kinder Kai Höss und Maya Lasker-Wallfisch, erstmals aufeinander.

"Generation Z" - ZDFmediathek

In Filmen, Serien und auch in den Feuilletons ist schon so ziemlich jede Spielart von Generationenkonflikt durchgespielt worden. Sollte man meinen. Klima, Schulden, Sittenverfall, alles schon dagewesen. Doch Erfolgsregisseur Ben Wheatley hat der "Boomer vs. Gen-Z"-Mär noch etwas abgewinnen können: In seiner sechsteiligen Serie "Generation Z" (ab Samstag, 15. Februar) droht die Zombie-Boomer-Apokalypse.

Die Formel ist denkbar einfach: Man nehme rebellische britische Teenager und ihre verstockten Großeltern, lasse einen Militärlaster mit einem biologischen Kampstoff verunglücken, der letztere zu Zombies macht, und voilà, das schwarzhumorige Zombie-Horror-Drama ist fertig. "Generation Z" verspricht einen irrwitzigen Mix aus Generationenkrieg und Überlebenskampf, einen Spagat zwischen britischem schwarzem Humor, Coming-of-Age-Geschichte und Zombie-Horror.

"Einsame Herzen - Das Love Camp" - ZDFmediathek

In der zweiten Staffel der fiktiven Reality-Show "Einsame Herzen - Das Love Camp" (sechs Folgen, ab 7. Februar) suchen sechs Singles (alle gespielt von Torge Oelrich, bekannt als Freshtorge) nach der großen Liebe. In einem idyllischen Landhaus bekommen sie dafür von Liebes-Coach Gesualdo (ebenfalls Torge Oelrich) und Moderatorin Annie (Annie Hoffmann) verschiedene Aufgaben gestellt. Wer die stärkste Beziehungsfähigkeit entwickelt, gewinnt am Ende eine Doppelhaushälfte.

"Die Fortsetzung der 'Einsamen Herzen' ist ein völlig neues Konzept rund um unsere ziemlich schwer vermittelbaren Singles", freut sich Torge Oelrich: "Die Idee die Teilnehmer in einem 'Love Camp' aufeinandertreffen zu lassen, bot unglaublich viel Spielraum für unzählige Comedy-Momente und skurrile Situationen. Zugleich war es eine großartige Herausforderung für das Team und mich als Comedian. Das Ergebnis ist pure Unterhaltung auch für Nicht-Reality-Fans". Gedreht wurde an 26 Tagen mit der besonderen Herausforderung, dass ein einziger Schauspieler in jeder Szene in alle Rollen schlüpfen musste.

„La dolce Villa“ - Netflix

Haben Sie schon einmal von den Häusern auf dem italienischen Land gehört, die nur einen Euro kosten? Klingt nach einem tollen Angebot, oder? Eric, gespielt von „Scandal“-Star Scott Fole, ist sich da nicht ganz so sicher. In der neuen romantischen Komödie La Dolce Villa (Start am 13. Februar), reist der Koch und Restaurant-Berater nach Italien, um zu verhindern, dass seine Tochter ihr gesamtes Bankkonto für die Restaurierung einer dieser Villen verschwendet.

Natürlich ist das erst der Anfang seiner Reise. Am Ende erweist sich der Trip nach Italien für Eric in vielerlei Hinsicht als eine Art zweite Chance zum glücklich sein. „La Dolce Villa“ ist unterhaltsamer Italienurlaub, den man verbringen kannn, ohne das heimische Sofa zu verlassen.

„Rapa“ – Arte Mediathek

In den Bergen Galiciens findet der Lehrer Tomás die schwer verletzte Bürgermeisterin Amparo Seoane. Es gelingt Tomás, ein Auto anzuhalten und sie ins Krankenhaus zu bringen. Dort verstirbt sie kurz darauf - wie sich herausstellt, wurde sie erschlagen. Ihre letzten Worte geben Rätsel auf und deuten auf Probleme mit einem "Moucho" und auf den Orts- oder Familiennamen Castro hin. Amparos Tochter Dubra erklärt Tomás, der spontan die Familie der Toten aufsucht, dass "Moucho" der galicische Spitzname ihres Bruders Samuel ist. Wegen seiner psychischen Beeinträchtigung lebt er im Haus der Mutter.

Die Polizeimeisterin Maite aus Cedeira wird mit den Ermittlungen betraut; eine Spur führt sie, jedoch noch ohne Tatverdacht, zu der drogenabhängigen Paquita, der Amparo jeden Monat Geld überwiesen hat. Da Tomás glaubt, am Mordtag im Nebel streitende Stimmen gehört und ein helles Auto gesehen zu haben, konzentrieren sich die Ermittlungen zunächst darauf, wer zum Tatzeitpunkt in den Bergen unterwegs gewesen sein könnte. Maite ermittelt den Oppositionsführer Maneiro und die Physiotherapeutin Norma als Verdächtige. Aber ihr ist noch nicht klar, inwiefern der Streit um ein geplantes Bergbauprojekt eine Rolle spielt, das von Amparo befürwortet und von Umweltschützern wie Maneiro abgelehnt wurde. „Rapa“ (ab 11. Februar) ist ein langsam erzählter Sechsteiler aus dem Norden Spaniens mit viel Thrill.

„Die Stewardessen-Morde“ - ZDFmediathek

"Stew-Zoo", so habe man laut John Nance, einem ehemaligen Piloten, die Wohnanlagen genannt, in denen überwiegend junge Flugbegleiterinnen wohnten. Sie sind Schauplatz einer der erschütterndsten Mordserien in den USA. Doch ob es sich wirklich um die Serie eines Mörders handelt, bleibt unklar. Unter dem Titel "Die Stewardessen-Morde" begibt sich Karen Hoy auf die Suche nach Antworten. (ab Samstag, 15. Februar, in der ZDFmediathek).

Erstes Opfer in dieser Reihe ist die 26-jährige Jeannie Wadle, Flugbegleiterin, damals noch "Stewardess", bei der Airline Braniff. Am 1. November 1978 wurde sie von einem fremden Mann in ihrem Appartement in einem "Stew-Zoo" in Dallas aufgesucht, vergewaltigt und erdrosselt. Der flüchtige Mörder Jonathan Reed wurde wenige Wochen später bei einer weiteren Vergewaltigung gefasst, vor Gericht gebracht und zum Tode verurteilt. Doch ein weiterer Mord sät Zweifel über die Schuld von Reed.

 

Quellen
  • teleschau
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