Hochspannung bei Prime Video

"Freedom": Wie ein Verbrecher zum Liebling der Franzosen wurde

04.11.2024 um 14:08 Uhr

Thriller mit einer Prise Romantik: Mélanie Laurent erzählt die Geschichte des französischen Gentleman-Gangsters Bruno Sulak. Ab sofort verfügbar bei Amazon Prime Video.

Ein Artikel von Svenja Runciman für unser Magazin STREAMNG

Ende der 1970er-Jahre hält ein Mann ganz Frankreich in Atem: Der Räuber Bruno Sulak (Lucas Bravo) verübt bewaffnete Raubzüge in Paris und an der Côte d’Azur, ohne jemals einer einzigen Person ein Haar zu krümmen oder auch nur einen Schuss abzugeben. Nach einer Reihe von Überfällen auf Supermärkte geht Sulak immer mehr ins Risiko, raubt Banken und Juweliergeschäfte aus. Ihm stets dicht auf den Fersen ist der ehrgeizige Polizist George Moréas (Yvan Attal). Doch jedes Mal, wenn der Gangster in die Falle geht, hat er sich schon kurze Zeit später wieder aus dem Gefängnis befreit.

Ange trieben von seinem Freiheitsdrang und der Sehnsucht nach seiner Geliebten Annie (Léa Luce Busato) liefert er sich über mehrere Jahre ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei, das ihn und Annie zu Symbolen des Aufbegehrens macht.

Kein Blut an den Händen

Nach „Die Tanzenden“ (2021) arbeitet Mélanie Laurent als Regisseurin erneut mit Amazon Prime zusammen – damals war es die erste französische Originalproduktion des Streaminganbieters, für die Hauptdarstellerin Lou de Laâge prompt mit einem Emmy Award ausgezeichnet wurde.

„Die Idee, einen Film über Sulak zu machen, hat uns gleich verführt“, so Thomas Dubois, Leiter für französische Originalfilme bei Amazon Studios. „Es ist keine gewöhnliche Gangstergeschichte, sondern es geht um einen Mann, der alles tut, um seine Freiheit zu verteidigen. Sulak war ein Krimineller, aber er war nicht gewalttätig, und dieser Film strahlt eine gewisse Demut und Sanftheit aus, die man selten in einem Film über einen Gesetzlosen sieht.“

Die Hauptfigur des Films, der in Algerien geborene Kriminelle Sulak, war ursprünglich als Fremdenlegionär den Fallschirmjägern auf Korsika zugeteilt, desertierte aber im Mai 1978, um „für ein Wochenende“ seine Familie zu besuchen – in der Annahme, dass seine Abwesenheit nicht auffallen würde. Dies war auch der Grund für die erste Verhaf tung im Jahr 1979, bei der während einer Durchsuchung seines Autos nur zufällig herauskam, dass Sulak auch hinter diversen Überfällen steckte.

Spätestens als er 1980 aus dem Gefängnis ausbrach, indem er die Gitterstäbe seiner Zelle durchsägte, und nur zwei Monate später einen in Montpellier inhaftierten Gefangenen befreite, wurde er in den Medien zum Helden stilisiert. Seine Telefonate mit seinem hartnäckigsten Verfolger, Kommissar Moréas, trugen weiter zu seinem Legendenstatus bei. Betitelt als „Meister des Einbruchs“ und „Bandit ohne Blut an den Händen“ faszinierte er mit seinen guten Manieren, seiner Kühnheit und seinem Verzicht auf Gewalt ab Ende der 1970er-Jahre ganz Frankreich.

Star aus „Emily in Paris“

Als der gefeierte Verbrecher ist Ex-Model Lucas Bravo in seiner ersten Hauptrolle zu sehen. Der Franzose hatte seinen Durchbruch mit der Serie „Emily in Paris“, wo er den hilfsbereiten Nachbarn von Emily (Lily Collins) spielt. Er übernahm kürzlich auch eine kleine Rolle an der Seite von Julia Roberts und George Clooney im Kinofilm „Ticket ins Paradies“. Neben Bravo standen Yvan Attal („München“) sowie die italienische Newcomerin Léa Luce Busato vor der Kamera, Regisseurin Mélanie Laurent, die – wie schon bei „Die Tanzenden“ – gemeinsam mit Christophe Deslandes auch das Drehbuch verfasste, hat ebenfalls eine Nebenrolle übernommen.

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