Epische Odyssee durch die Postapokalypse

"Furiosa: A Mad Max Saga": Bildgewaltiger Überlebensthriller erstmals im Streaming

22.11.2024 um 13:46 Uhr

Eine Kriegerin wird geboren: „Furiosa“ erzählt die Vorgeschichte von Charlize Therons Heldin aus „Mad Max: Fury Road“ – eine Frau mit Benzin im Blut und Wut im Bauch.

Ein Artikel von Hendrik Thies für unser Magazin STREAMING

Es war eines der größten Kinospektakel des vergangenen Jahrzehnts. Mit wahnwitzigen Verfolgungsjagden und brachialer Action setzte „Mad Max: Fury Road“ 2015 in seinem Genre neue Maßstäbe und konnte – völlig unüblich für diese Art Film – sogar die Oscar Jury überzeugen: Sechs Trophäen erhielt der vierte Teil der inhaltlich nur lose zusammenhängenden Reihe um Antiheld Max Rockatansky.

Heimlicher Star in „Fury Road“ war jedoch die kämpferische Furiosa (Charlize Theron). Ihr widmet Regisseur George Miller mit „Furiosa: A Mad Max Saga“ (ab 22. November bei WOW und Sky) ein eigenes Kapitel in seiner Wüstenchronik.

Eine Odyssee im Ödland

„Um ehrlich zu sein, existiert die Story schon über zehn Jahre“, verrät Miller im Zoom Interview mit STREAMING. „Ich schrieb sie, damit sich Charlize in ihre Rolle einfühlen konnte. Sie sollte wissen, wo Furiosa herkommt und was sich über die Jahre in ihr angestaut hat.“

Aus der Handreichung wurde nun eine epische Odyssee durch die Postapokalypse, die sich über zwanzig Jahre erstreckt. Die Titelfigur wird von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenenalter begleitet, gerät dabei an groteske Warlords, angetrieben durch den Rachewunsch für den Mord an ihrer Mutter. „Natürlich dachten wir daran, Charlize und andere Schauspieler digital zu verjüngen. Aber die Beispiele aus anderen Filmen konnten mich nicht überzeugen“, erklärt George Miller.

Als der 79-Jährige dann den Thriller „Last Night in Soho“ sah, hatte er seine neue Furiosa gefunden: Darstellerin Anya Taylor Joy („Das Damengambit“) verfügt genau wie Theron über eine Ballettausbildung, bewegt sich grazil und kann doch kämpferisch auftreten. „Was ich nicht hatte, war ein Führerschein“, gesteht uns Taylor Joy im Gespräch. Schlechte Voraussetzungen für eine Filmreihe, die für PS starke Action mit aufgemotzten Rostlauben bekannt ist. „Meine allererste Lektion war eine Vollbremsung inklusive 180 Grad Drehung.“ Auch auf dem Motorrad durfte sich die 28-Jährige austoben.

Wie alle Figuren im Film ist Furiosa eine Überlebenskünstlerin, geschliffen durch die extremen Bedingungen und Gefahren des Ödlands. Eine Schlüsselszene zeigt, wie sie sich ihre langen Haare abschneidet. „Es symbolisiert die verlorene Unschuld und ein Abstreifen der Person, die sie einst war. Ich war bereit, das durchzuziehen, aber eines Tages kam George zu mir, berührte nachdenklich mein Haar und meinte er könne das nicht zulassen. Insofern mussten wir da tricksen.“

Ein Mix aus römischem Kaiser und Hobbit

Superstar Chris Hemsworth („Thor“) musste für seine Rolle bis zu vier Stunden in der Maske sitzen. „Dementus ist ein Mix aus römischem Kaiser und Hobbit. Ich bekam jede Menge falsche Haare und eine Nasenprothese, die ich mit stolzer Brust und rotem Umhang trage. Das Coolste: Ich fahre einen Streitwagen, der von Bikes gezogen wird.“ Für den Australier war die Arbeit eine besondere Ehre, gelten die „Mad Max“ Filme in Down Under doch als Kulturgut. „Der erste Teil von 1979 ist der Lieblingsfilm meines Dads. Er kannte viele der Stuntfahrer persönlich.“ Doch auch Kritik muss erlaubt sein: So manche Computereffekte in „Furiosa“ wirken schludrig, und die ausufernd erzählte Story lässt die Dringlichkeit und Intensität des Vorgängers vermissen.

STREAMING-Fazit: Groteske Wüstenodyssee, die nicht an den furiosen Vorgänger heranreicht

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