Wan kommt endlich die Harry-Potter-Serie?

„Harry Potter“: So geht’s weiter in Hogwarts

11.08.2021 um 15:34 Uhr

Was gibt es Neues bei Harry Potter? Film, Serie und ein Theaterstück sind rund um das Hogwarts-Universum geplant. TV DIGITAL verrät die aktuellen Pläne.

Ein Artikel von TV Digital Reporterin Melanie Koch

Happy Birthday, Harry Potter! Im Jahr 2001 eroberte der erste Film über den Zauberlehrling die Leinwand – es war der Beginn einer weltweiten Erfolgsgeschichte. 20 Jahre später gehört die acht Abenteuer umfassende Reihe, basierend auf den Fantasybüchern von J.K. Rowling, zu den kommerziell erfolgreichsten aller Zeiten. Teil eins knackte unlängst sogar einen besonderen Rekord: Im Sommer 2020 brachten Verleiher „Harry Potter und der Stein der Weisen“ in einer 4k-Version in die chinesischen Kinos und sorgten so dafür, dass der Streifen seinen Gesamtumsatz auf über eine Milliarde Dollar erhöhte. Insgesamt spielten die acht Filme, deren letzter Teil 2011 erschien, über 7,7 Milliarden US-Dollar ein.

Und mit dem Potter-Universum wird auch jenseits des Kinos ordentlich Kasse gemacht: mit Themenparks, zusätzlichen Büchern und einem Theaterstück. Aus gutem Grund: „Die Geschichten haben viele Menschen durch die Kindheit begleitet, sie sind mit Harry erwachsen geworden“, meint Maik Klokow, Produzent des Theaterstücks „Harry Potter und das verwunschene Kind“ im Gespräch mit TV DIGITAL Reporterin Melanie Koch. „Die Abenteuer verbinden Generationen.“ Und die Geschichten rund um die Zauberschule Hogwarts sind noch längst nicht auserzählt.

Harry-Potter-Serie für HBO ist in Planung

Anfang 2021 kamen zum wiederholten Mal Gerüchte auf, dass das Filmstudio Warner Bros. als Rechteinhaber eine Harry-Potter-Serie für den Streamingdienst HBO Max vorbereiten würde. Die Verantwortlichen dementierten die Gerüchte nicht. Jason Kilar, Chef von WarnerMedia, sagte vielmehr auf einer Konferenz der Investmentgesellschaft Morgan Stanley: „Da gibt es diese kleine Sache namens Harry Potter, die eines der beliebtesten Franchise ist. Und wir sind unglaublich dankbar, dass wir mit J.K. Rowling zusammenarbeiten können. Ich würde behaupten, dass es eine Menge Spaß und Potenzial gibt.“ Eigentlich zauberhafte Aussichten. Ideen gäbe es einige.

Eine von ihnen rückt die Lebensgeschichte des beliebten Schulleiters Albus Dumbledore in den Mittelpunkt. Zwar deuten die Filme diese bereits an, lassen aber noch Raum für Spekulationen. Was passierte einst mit seinen verstorbenen Eltern? Wie entstand die Freundschaft mit dem später gefürchteten Magier Gellert Grindelwald? Wie entwickelte sich Dumbledore zum mächtigsten Zauberer aller Zeiten? Nur einige Fragen, über die eine Serie Aufschluss geben könnte.

Aber auch die Vorgeschichte von Harry Potters Vater und dessen Jugendfreunden wäre ein Thema für ein Spinoff. James Potter, Remus Lupin, Peter Pettigrew und Sirius Black waren zu Schulzeiten unzertrennlich, entwarfen sogar die berühmte „Karte des Rumtreibers“. Als Lupin sich in einen Werwolf verwandelte, wollten die anderen drei ihm beistehen und nahmen selbst die Form von Tieren an. Freundschaft, Mut, Abenteuer: Eine Serie über die vier Jugendlichen wäre eine Produktion ganz im Stile der HP-Filme.

„Phantastische Tierwesen“: Teil 3 kommt 2022

Aber auch jenseits einer möglichen Serie wird die magische Welt weiter ausgebaut. Im Sommer 2022 erscheint der dritte Teil der Filmreihe „Phantastische Tierwesen“, inspiriert vom gleichnamigen Nachschlagewerk, das Rowling einst für die Fans schrieb. Im Mittelpunkt der Filme steht der Magizoologe Newt Scamander, das erste Abenteuer spielt 1926 in New York. Insgesamt arbeitet Rowling an fünf Drehbüchern für die Reihe. Da der zweite Teil 2018 nur auf gedämpfte Begeisterung beim Publikum stieß, planen die Macher das nächste Kinoabenteuer bildgewaltiger und dramatischer, sogar über Zaubernazis wird gemunkelt. Und nach New York und Paris ist diesmal Rio de Janeiro Haupthandlungsort des Films.

Während diese Filme Jahrzehnte vor Harrys Geburt beginnen, setzt die zweiteilige Bühnenversion „Harry Potter und das verwunschene Kind“ 19 Jahre nach der Romanreihe ein. Der einstige Zauberlehrling ist inzwischen 37, mit Ginny Weasley verheiratet und bringt seinen Sohn Albus ans Gleis 9 3/4 Richtung Hogwarts. 2016 feierte die Produktion in London Premiere, ab Dezember soll die deutsche Version im Hamburger Mehr-Theater laufen: „Mit 300.000 verkauften Tickets noch vor der Premiere haben wir hierzulande einen Rekord gebrochen“, berichtet Produzent Maik Klokow. „80 Prozent des Publikums kommen nicht aus der Stadt – es zeigt, dass die Begeisterung für Harry Potter ungebrochen ist.“

In weiser Voraussicht sicherte sich Warner bereits 2019 die Filmrechte an dem Stück. Fans hoffen darauf, dass die früheren Kinderstars Daniel Radcliffe, 32, Rupert Grint, 32, und Emma Watson, 31, auf diese Weise noch einmal in ihre Paraderollen zurückkehren. Klokow allerdings glaubt nicht an eine Verfilmung des Stückes: „Die Geschichte ist fürs Theater geschrieben, nur hier kann sich die Magie vollends entfalten.“ Ob es zu einer solchen Verfilmung kommt, entscheidet letztendlich Autorin J.K. Rowling. Die heute 56-Jährige bestimmt mit ihrer Rechtefirma „The Blair Partnership“ auch über die Entwicklung des Theaterstücks.

 „Als klar war, dass Harry Potter nach Hamburg kommt, ist das internationale Kreativteam von Rowling eingeflogen“, berichtet Klokow. „Sie haben mit den Regisseuren gemeinsam die deutsche Übersetzung bühnenfähig gemacht.“ Während Rowling bei den Filmen Wert darauf legte, dass ausschließlich Briten beschäftigt wurden, lag es ihr nun am Herzen, den Cast divers zu halten. „Hermine ist weltweit dunkelhäutig besetzt.“

Ein Zauberlehrling gegen den bösesten Magier der Welt: In „Harry Potter“ siegt in der Regel stets das Gute. Doch die heile Hogwarts-Welt hat im Laufe der Jahre auch Risse bekommen. 2020 postete J.K. Rowling eine Reihe von Tweets, in denen sie sich dafür aussprach, das biologische Geschlecht von Mann und Frau nicht in Frage zu stellen. Eine Reaktion folgte prompt: Kritiker warfen der Harry-Potter-Schöpferin vor, transphob zu sein – und mit Radcliffe, Watson und Grint positionierten sich auch die Hauptdarsteller der Filme gegen die Autorin.

Es blieb nicht das einzige Mal, dass es in den vergangenen Jahren Aufruhr in der Potter-Welt gab. So musste Johnny Depp seine Rolle als Grindelwald in den „Phantastischen Tierwesen“ an Mads Mikkelsen abgeben. Wegen des Rosenkriegs mit seiner Exfrau Amber Heard war Depp dauerhaft in die Schlagzeilen geraten – und diese negative Berichterstattung war den Hütern der Marke Potter ein Dorn im Auge. Denn eine Beschädigung des Zauberlehrlings, der zum Goldjungen wurde, kann nicht in ihrem Interesse sein. Da zaubern sie alle Probleme lieber ganz schnell weg

Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS