Deutsche Kuppel-Show verdrängt "Squid Game" von Netflix-Thron

Nach der Streaming-Premiere am 26. Dezember thronte der brutale Satire-Thriller "Squid Game" wie zu erwarten weltweit auf Platz eins der Netflix-Charts. 68 Millionen Views während der ersten Woche – das hatte keine Produktion zuvor geschafft.

Die deutsche Netflix-Charts wirkten einen halben Monat lang wie eingefroren. Doch jetzt ist es so weit: Der Siegeszug der südkoreanischen Serie endet nach 16 Tagen. Tatsächlich muss sich "Squid Game" in Deutschland einer Kuppelshow geschlagen geben.Die deutsche Version von "Love is Blind" verdrängte "Squid Game" von der Spitze, was zeigt: Das Publikum wollte dann doch mehr Harmonie und Liebe und nur noch ein bisschen Drama.

Das "Love is Blind"-Format läuft schon seit 2020 bei Netflix und brachte Ableger in unter anderem Mexiko, Japan, Brasilien und Argentinien hervor. Jetzt ist Deutschland dran. Das Konzept ist simpel und lässt sich leicht übertragen: Die insgesamt dreißig Kandidat:innen lernen sich nur über Gespräche kennen, bis zur Verlobung sehen sie sich kein einziges Mal.

Auf Platz zwei sortierte sich in Deutschland wiederum die aufwendige Western-Serie "American Primeval" ein. "Squid Game" rutschte damit auf den dritten Rang zurück. "American Primeval" ist eine klassische Mini-Western-Serie, die von Mark L. Smith und Peter Berg erschaffen wurde. Es geht um den Kampf zwischen Siedler*innen und amerikanischen Ureinwohner*innen im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts.

In den USA war die südkoreanische Herrschaft übrigens schneller beendet als in Deutschland: Gegen das Wrestling-Event "WWE's Monday Night Raw" gab es für „Squid Game“ kein Ankommen mehr. Die 2. Staffel endet vollkommen offen mitten in der Geschichte. Der Trost: Die neuen Folgen sollen noch dieses Jahr bei Netflix erscheinen, vermutlich Mitte des Jahres.