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Michael Mittermeier fühlt sich bedroht: „Er will dich killen, die Drecksau!“

06.04.2023 um 14:25 Uhr

Comedian Michael Mittermeier über Vorbilder, Förderer und eine Folter namens „LOL - Staffel 4“

Ein Interview von TV Digital Reporter Michael Tokarski

Ab dem heutigen Gründonnerstag gilt wieder: Lachen verboten! Dann startet Staffel vier der Show „LOL“. Prominenter Neuzugang im Ensemble (s. rechts) ist Michael Mittermeier. Im Interview mit TV DIGITAL verrät der Comedy-Pionier, warum Dieter Hildebrandt für ihn Stand-up-Comedian war – und Max Giermann eine „Drecksau“ ist.

TV DIGITAL: Sie konnten sich drei Staffeln „LOL“ genau ansehen. Ein Vorteil?

MICHAEL MITTERMEIER: Ich bin großer Fan der Sendung. Ich weiß noch, wie ich die erste Staffel mit meiner Frau und meiner Tochter geschaut habe. Meine Tochter ist 15 und findet deutsche Comedy oft uncool. Und beide sind auf der Couch völlig zusammengebrochen. Ich habe noch versucht, nicht zu lachen, weil ich dachte: Vielleicht bin ich ja irgendwann dabei …

Und wie war es nun, als Sie drin waren?

Brutal. Weil du in keiner Ecke dieses Studios sicher bist. Du denkst: Jetzt gehe ich mal da rüber und verschnaufe kurz. Dann taucht plötzlich Kurt Krömer auf und macht einen Spruch. Es sind vor allem diese vielen kleinen Angriffe, die gefährlich sind. Und gleichzeitig war es wie sechs Stunden Psychotherapie.

Wieso?

Weil es dich auf den Boden zurückholt. Du denkst vielleicht, du bist lustig – und dann stehst du vor lauter Menschen, die du magst, die dich aber strenger anschauen als die Handlanger eines Bond-Bösewichts. Es passt, dass es zu Ostern läuft. Für uns fühlt es sich an wie eine Kreuzigung. Trotzdem ist es eine geniale Sendung, weil wir ja Privatvorführungen bekommen.

Da steht dann ein Max Giermann vor dir und macht eine Wahnsinnsshow. Klar, er will dich killen, die Drecksau! Aber trotzdem performt er speziell für dich. Wo kriegst du das sonst?

 

Welche Komiker haben eigentlich Ihren Humor geprägt, als Sie jung waren?

Ganz früh Jerry Lewis, aber auch Otto. Ich habe sogar noch das Ticket, als ich ihn 1973 oder 1974 in Mühldorf am Inn gesehen habe. Ich lache über das unterschiedlichste Zeug. Steve Martin und Eddie Murphy haben mich genauso geprägt wie Gerhard Polt und Dieter Hildebrandt. Hildebrandt war einer der besten Stand-up-Comedians, die Deutschland je hatte! Jetzt mag einer sagen: „Das war doch Kabarett.“ Ich sage: Humor ist Humor. Ob nun Politsatire oder ein geiler Witz über kleine Hunde. Nun sind Sie selbst seit Jahrzehnten als Komiker extrem erfolgreich.

Wer war anfangs Ihr Förderer? Wer hat Ihnen die große Bühne gegeben?

Na ja, gegeben …

Sie haben sie sich genommen.

Ja, irgendwie schon (lacht). Mitte der 80er habe ich Bühnen angerufen: „Hallo, mein Name ist Michael Mittermeier, ich bin lustig und würde gerne bei euch spielen.“ Ich habe zehn Jahre getourt, bevor der Durchbruch mit großen Hallen und Arenen kam. Aber ein ganz wichtiger Mann dabei war sicher Thomas Hermanns. Als er den Quatsch Club gemacht hat, hat er uns Stand-up-Comedians in Deutschland zum ersten Mal eine Heimat gegeben.

Die letzten Jahre waren von Krisen geprägt: Corona, Ukraine. Ist in solchen Zeiten eine spezielle Art Humor gefragt? Mir persönlich ist das wurscht. Ich mache immer das, worauf ich gerade Bock habe. Ich bin Lustarbeiter. Mal ist es politischer, mal weniger. Aber immer persönlich. Viele haben zuletzt gesagt, Humor ist wichtiger geworden. Nee, Humor war immer schon wichtig.

"LOL" Staffel 4: Insgesamt sechs Folgen, zwei pro Woche bei Prime Video ab dem 6. April.

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