Ein Staatsanwalt im US-Bundestaat Texas hat Anklage erhoben.

Netflix: Kinderpornografie-Anklage wegen DIESEM Film

12.11.2020 um 07:58 Uhr

Der französische Netflix-Film „Cuties“ hatte schon in der Vergangenheit aufgrund eines Plakats für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt hat ein Staatsanwalt im US-Bundestaat Texas Anklage erhoben. Der Vorwurf: „Cuties“ ist sexuell anstößig.

Wie das US-Filmmagazin "Variety" berichtet, geht es bei der Anklage konkret um die Darstellung des Schambereichs eines jungen Mädchens. Der Anklage vorausgegangen ist ein Schreiben von Republikanischen Abgeordneten, die den US-Generalstaatsanwalt Bill Barr zur Strafverfolgung gegen Netflix wegen Kinderpornografie aufgefordert haben. Rund eine halbe Million Unterzeichner einer Online-Petition hatten zuvor von Netflix verlangt, den Film aus dem Programm zu nehmen.

Die wichtigsten Fakten zu Netflix

  • Netflix wurde 1997 von Reed Hastings und Marc Randolp als DVD-Versand in Los Gatos (Kalifonien) gegründet und startete mit 30 Mitarbeitern.
  • Das Unternehmen hat der derzeit 192 Millionen Abonnenten und einen Börsenwert von 195 Milliarden Dollar. Seit dem Börsengang 2002 ist der Aktienkurs um das 385-fache gestiegen.
  • Inzwischen produziert Netflix neben eigenen Serien und Dokus auch Filme mit den größten Hollywood-Stars.
  • Netflix ist für mehr als ein Drittel des Internet-Daten-Transfers in USA verantwortlich

Netflix war zum Start des Films im September wegen eines Plakats heftig kritisiert worden, für das sich der Streamingdienst später auch entschuldigte. Auf dem Filmplakat wurden die minderjährigen Mädchen in deutlich aufreizenden Posen gezeigt. In der Türkei wurde daraufhin die Ausstrahlung des Films untersagt.

Regisseurin Maïmouna Doucouré soll nach der Filmpremiere Morddrohungen erhalten haben. Doucouré erzählt in dem Film von der 11-jährigen, muslimisch erzogenen Amy, das aus dem Senegal nach Paris kommt, dort zwischen den Welten lebt und sich einer Gruppe hypersexualisierter Mädchen anschließt, die sich auf einen Tanzwettbewerb vorbereiten.

Die Regisseurin thematisiert und kritisiert in dem Film, der an ihrer eigene Biografie angelehnt ist, die problematische Sexualisierung von jungen Mädchen in der Popkultur und zeigt dabei auch grenzüberschreitende Szenen. Doucouré wurde auf dem Sundance Filmfestival mit dem fremdsprachigen Regiepreis ausgezeichnet.

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