Krankenhaus als Kampfzone

Neue Serie „Krank Berlin“: „Emergency Room“ in Neukölln

26.02.2025 um 13:11 Uhr

In aller Feindschaft: Die neue Apple-Produktion „Krank Berlin“ ist die realistischste Krankenhausserie der deutschen TV-Historie und setzt neue Maßstäbe für das Genre in Deutschland.

Ein Artikel von Michael Tokarski für unser Magazin STREAMING

Exotische Krankheiten, Entscheidungen unter Zeitdruck, Kampf um Leben und Tod: Auf dem Papier versprechen Krankenhausserien immer packende TV-Unterhaltung. US-Serien gelingt es seit „Emergency Room“ (1994 bis 2009) oft, dieses Drama-Potenzial auszuschöpfen. Deutsche Vertreter bleiben dagegen die Kassenpatienten des Genres. Lang ist der Schatten der gemütlichen „Schwarzwaldklinik“.

„Krank Berlin“ (ab 26. Februar 2025 bei Apple TV+) von den Produzenten der preisgekrönten Serie „Unorthodox“ will das nun ändern. Schauplatz der deutschen Apple-Produktion ist die titelgebende (fiktive) Klinik in Berlin-Neukölln. Im größten Krankenhaus der Stadt prallen alle Schichten und Kulturen aufeinander. Hier tritt die zugezogene Dr. Zanna Parker (Haley Louise Jones, „Liebes Kind“) ihren neuen Job als Chefin der ständig überfüllten Notaufnahme an. Die Reaktionen des schlecht ausgestatteten, unterbesetzten Personals reichen von Argwohn bis offene Ablehnung. Und das, noch bevor Parker ihre gravierenden Änderungen ankündigt.

Co-Showrunner der Serie ist Viktor Jakovleski. Die Idee kam ihm nach Gesprächen mit einem Freund, der als Chirurg in einer Berliner Notaufnahme arbeitet. „Ich hörte von Vorgesetzten, die Fehler mit tödlichen Folgen machen und diese vertuschen“, sagt Jakovleski. „Ich erfuhr von Ärzten, die nach der Arbeit in Clubs gehen. Manche von ihnen nehmen Drogen, um den Arbeitstag irgendwie zu bewältigen.“

Co-Showrunner Samuel Jefferson steuerte das nötige Fachwissen bei. Bevor der gebürtige Brite Drehbuchautor wurde, studierte er Medizin und arbeitete in einem Krankenhaus. Die Belastung dort war enorm: „Du merkst, dass an echten Ärzten nicht alles abprallt.“ Sie seien nur besser darin zu verbergen, wie kaputt sie der Job innerlich mache.

Als Ex-Mediziner stört sich Jefferson an vielen Klinikserien. „Zu viele begehen den Fehler, es wie etwas aus ‚Star Trek‘ aussehen zu lassen, alles glatt und Hochglanz. Die Wahrheit ist eklig und blutig.“

Entsprechend realistisch ist der Look von „Krank Berlin“. Einflüsse aus dem Dokufilm vermischen sich mit fiktionalen Inspirationen – etwa der chaotische Arbeitsalltag im Küchendrama „The Bear“ oder die unmittelbare Brutalität des Kriegsfilms „Der Soldat James Ryan“. Das Krankenhaus als Kampfzone.

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