Otto diskriminierend? WDR versieht Show mit Warnhinweis

In der WDR-Mediathek werden die Zuschauer gleich zu Beginn jeder Folge der „Otto Show“ gewarnt.

Sechs Jahre lang lief die "Otto Show" im TV, ehe sie 1979 eingestellt wurde. In der Mediathek des WDR sind die Folgen von 1973 und 1974 anlässlich Ottos 75. Geburtstags aktuell abrufbar, allerdings werden diese mit einem Warnhinweis gezeigt. "Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung", heißt es gleich zu Beginn jeder 45-minütigen Ausgabe.

Welche Passagen genau gemeint sind, wird dabei nicht klar. In einer Szene thematisiert er ein "altes chinesisches Liebeslied": "Das Stück heißt Ping-Pong. Die Frau verkörpert das kosmische Prinzip des Ping, während ihr der Mann dabei an den Pong fasst." Ist das schon diskriminierend?

Auf Nachfrage von BILD erklärte ein WDR-Spreche: "Die Programme werden in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Sie enthalten Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden. Mit der Einblendung zu Beginn machen wir das deutlich und ordnen das Format dementsprechend ein."

Otto ist seit 50 Jahren mit seinen Wirten erfolgreich

Otto Waalkes ist seit mittlerweile mehr als fünf Jahrzehnten aus der Comedybranche nicht mehr wegzudenken. Seine Karriere startete der "Friesenjung" in den Siebzigerjahren – mit albern-witzigen Wortspielen und Parodien auf kleinen Bühnen und Clubs. Als er die Mitschnitte davon 1972 in seinem eigenen Plattenlabel veröffentlichte und wenig später mit der "Otto Show" im Fernsehen lief, wurde er schlagartig berühmt.

Auf den Warnhinweis reagierte er natürlich mit Humor:  "Als ob es keine anderen Probleme gäbe als alte Otto-Scherze (…) Andere Leute haben gelacht, ungefähr 30 oder 40 Millionen Zuschauer. Vor Komik kann also gar nicht genug gewarnt werden. Vor allem die 'Otto-Show' kann bei Konsumenten zu unkontrollierbaren Heiterkeitsausbrüchen und Lachmuskelkater führen."