Emily Blunt in der Hauptrolle

„Pain Hustlers“: Neue Netflix-Satire über das Geschäft mit dem Schmerz

30.10.2023 um 15:37 Uhr

In der Satire „Pain Hustlers“ wagen namhafte Stars den Spagat zwischen Ernst und Komik.

Ein Artikel von TV Digital Reporter Dirk Oetjen

Für das Geld, das der aalglatte Pete Brenner ihr bei einem Drink in einem Nachtclub in Florida verspricht, müsste sich Liza Drake dort noch sehr lange an der Stange räkeln. Deshalb entscheidet sich die alleinerziehende Mutter, ihren Tabledance-Job zu quittieren und stattdessen als Pharmavertreterin Ärzte zu bezirzen, damit sie ein bestimmtes Schmerzmittel großzügig verschreiben. Das Geschäft läuft blendend, doch es gibt einen gewaltigen Haken.

Die Netflix-Satire „Pain Hustlers“ basiert auf dem Fall des Pharma-Unternehmens Insys, das eine Schlüsselrolle in der Opioid-Krise spielt. 2012 brachte es ein schnell wirkendes Spray auf den Markt – mit dem Wirkstoff Fentanyl, der 50-mal stärker als Heroin wirkt. Zahllose Patienten wurden süchtig, etliche starben, aber Insys und sein Chef John Kapoor wurden reich.

Regisseur David Yates wollte nach vier „Harry Potter“- und drei „Fantastische Tierwesen“-Filmen wieder etwas mit mehr Realitätsbezug drehen. Nachdem schon Serien wie „Dopesick“ oder „Painkiller“ die Opioid-Krise thematisiert hatten, inszeniert der Brite den Fall nun im Stil von Satiren wie „The Big Short“ oder „The Wolf of Wall Street“.

Brillante Besetzung

Seine Besetzung ist großartig: Emily Blunt weckt als Liza Drake Sympathien, obwohl wir miterleben, wie sie dem Reiz des Geldes erliegt. Chris Evans überzeugt als ihr schnöseliger „Partner in Crime“ und Andy Garcia als realitätsferner Firmenboss. In der zweiten Hälfte wird der Ton spürbar ernster, dem Thema angemessen: Fast 200 Amerikaner sterben pro Tag an einer Überdosis Opioiden. „Wir unterhalten die Zuschauer, aber ich hoffe, wir berühren und informieren sie auch“, sagt Yates.

„Pain Hustlers“  ist bei Netflix verfügbar.

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