„Party Workers“: Joyn versucht sich an Trash-TV – und produziert echten Müll

Joyn will mit „Party Workers“ die Herzen der Trash-Fans erobern. Doch die neue Reality-Sendung ist eigentlich schon out, bevor sie überhaupt angefangen hat…

Reality-Shows sind genau das, was viele nach einem anstrengenden Tag brauchen: Unterhaltung ohne höhere Ansprüche - ein typisches „Guilty-Pleasure“ (ein Vergnügen, für das man sich auch ein bisschen schämt). Aktuell dominiert RTL diese Nische mit Formaten wie „Are you the one“, „Sommerhaus der Stars” oder “Temptation Island” und findet damit ein riesiges Publikum.

Offenbar will die Konkurrenz nun etwas vom Trash-Kuchen abhaben und versucht sich an eigenen Produktionen. Joyn, der Streaming-Dienst von ProSieben und Sat 1, startet die Reality-Show „Party Workers“ und das Konzept klingt zunächst vielversprechend:

Zehn Partywütige ziehen in eine Villa auf Mallorca und müssen sich ihren Luxus-Lifestyle durch Party-Jobs am Ballermann verdienen. Ob als Promoterin oder Türsteher, das Motto lautet: „Work hard, Party harder!“ Die Profis der Party-Locations bewerten ihre Performance. Je besser die Bewertung, desto luxuriöser die Belohnung. Bei schlechter Arbeit droht der gesamten Gruppe der Abstieg bis ins Campingzelt.

Das alles spricht für eine gute Show. Junge Menschen, die Party machen, für fünf Minuten Reality-Berühmtheit alles tun würden und deren Nerven durch Challenges und Bestrafungen auf die Probe gestellt werden. Und trotzdem ist schon der Trailer gruselig schlecht. Die Zusammenschnitte wirken alles andere als „real“ und eher wie eine Mallorca-Neuauflage von „Berlin Tag & Nacht“ mit Skript, (schlechten) Schauspielern und ohne Budget.

Unangenehm nah Dran

Auch der voyeuristische Charme von Reality-Shows fällt weg. Statt fest installierter Webcams, die die Teilnehmenden nirgends und nie aus den Augen lassen, läuft ständig ein Kamerateam hinter dem Geschehen her. Der Zuschauer ist auf eine merkwürde Weise ein Teil der aufgeheizten Szenen, die sonst aus sicherer Entfernung beobachtet werden können. Grelle Kamerabeleuchtung scheint auf zwei Kandidaten, während sie sich heftig küssen. Auch intimere Szenen wirken weder authentisch noch sexy – eher wie eine billige RTL-Kopie. Das Rezept ist nicht aufgegangen, Joyn!

Ab dem 31. August kann „Party Workers“ auf Joyn gestreamt warden.