Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Nach zwei mittelmäßigen Filmen soll nun eine Serie bei Disney+ den fantastischen Ideen der Jugendbuchreihe „Percy Jackson“ gerecht werden.
Ein Artikel von Melanie Kroiss für unser Magazin STREAMING
Angenommen, die Sagen aus dem antiken Griechenland wären wahr und ihre Götter existierten wirklich. Und weiter angenommen, sie residierten jetzt statt im griechischen Olymp-Gebirge im 600. Stockwerk des Empire State Building in New York: Unsterbliche wie Zeus, Hermes oder Athene tummeln sich hier und erheben sich über die Menschheit. Sie alle sind Mütter oder Väter von Kindern, die sie mit Sterblichen gezeugt haben. Die Kids wiederum werden im „Camp Half-Blood“ darin geschult, ihre Kräfte, die denen ihrer Eltern entsprechen, zu kontrollieren und richtig einzusetzen. Unter ihnen ist auch der zwölfjährige Percy Jackson – und der hat eine ganz besondere Geschichte zu erzählen…
Basierend auf der gleichnamigen Bestsellerreihe, die sich 180 Millionen Mal verkauft hat, will „Percy Jackson: Die Serie“ nun die Herzen der Leserinnen und Leser im göttlichen Sturm erobern. Die Filme „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ (2010) und „Im Bann des Zyklopen“ (2013; beide Disney+) performten zwar ordentlich an den Kinokassen, kamen aber wegen inhaltlicher Änderungen bei vielen Fans und „Percy Jackson“-Schöpfer Rick Riordan weniger gut an. So wurde damals Percys Alter auf sechzehn hinaufgesetzt, um ein älteres und breiteres Publikum anzusprechen. Solche Abwandlungen wollte Riordan bei der Umsetzung als Serie nicht mehr durchgehen lassen und begleitete die Produktion von Anfang an.
Darüber hielt (und hält) er das Percy-Jackson-Publikum nicht nur detailliert, sondern auch transparent über seine Webseite rickriordan. com auf dem Laufenden. Im Frühstadium nach der Präsentation teilte er seine Zuversicht: „Die DisneyBosse drückten es so aus: Es ginge ihnen darum, diese Serie anzupacken und alles richtig zu machen. Viele von ihnen haben Kinder, die mit Percy Jackson aufgewachsen sind, also verstehen sie die Bücher“, zeigte sich Riordan hoffnungsfroh. Und bekräftigte, warum er dieses Mal ein gutes Gefühl bei der Sache habe: „Sie verstehen, dass es da draußen Millionen und Abermillionen von euch gibt, die gespannt darauf warten, Percy Jackson mit einer neuen Herangehensweise zum Leben erwachen zu sehen.“
Dazu gehört auch die Besetzung der jungen Hauptfiguren. In die Rolle des sarkastischen Erzählers und titelgebenden Halbgotts Percy schlüpft Walker Scobell, der in „The Adam Project“ (Netflix) neben Ryan Reynolds auftrat. Percys Freund, den bocksbeinigen Satyr Grover, gibt Kinderstar Aryan Simhadri („Trevor: Das Musical“, Disney+). Die dritte im Bunde, Annabeth, Tochter von Athene, Göttin der Weisheit, wird von Leah Jeffries („Empire“, Disney+) gespielt. Jeffries Casting löste einen rassistisch motivierten Sturm der Entrüstung im Internet aus. Ein schwarzes Mädchen in der Rolle einer als weiß beschriebenen Figur? Bestürzt, schockiert und angewidert ließ Riordan solche Kommentare so gut es ging entfernen und ergriff in seinem Blog Partei für Leah: „Sie wird ein Vorbild für eine neue Generation von Mädchen sein, die in ihr genau die Art Heldin sehen werden, die auch sie sein wollen!“
Eine Ansicht, die er „Entertainment Weekly“ gegenüber untermauerte. Er habe die Bücher für seinen Sohn geschrieben, der mit Legasthenie und ADHS zu kämpfen hatte und eine schreckliche Schulzeit erleben musste. Die Moral seiner Geschichte sei, dass es „okay ist, anders zu sein, dass der Unterschied die größte Stärke ist“.
Vierzehn Jahre nach dem letzten Jackson-Roman veröffentlichte der US-Autor vor wenigen Wochen den sechsten Band „Percy Jackson: The Chalice of the Gods“ – der als „Der Kelch der Götter“ am 25.3.2024 in Deutsch erscheint. In den USA ist er ein Erfolg – kein Wunder also, dass nach Staffel eins, die sich an „Diebe im Olymp“ (Band 1) orientiert, Staffel zwei nach „Im Bann des Zyklopen“ (Band 2) bereits.
„Percy Jackson: Die Serie“: Ab dem 20. Dezember bei Disney+