Benedict Cumberbatch ist ein ausgezeichneter Schauspieler, hat das in unterschiedlichsten Rollen bewiesen. So fies wie die neue war allerdings noch keine.
Zuletzt waren wir eher Heldenrollen wie Dr. Strange in den Marvel-Movies vom talentierten Briten gewohnt. Davon könnte sein kommender Auftritt bei Netflix nicht weiter entfernt sein.
"The Power of The Dog" ist ein epischer Kinofilm, der gerade beim Festival in Venedig Europa-Premiere gefeiert und den Preis für die beste Regie abgeräumt hat. Erzählt wird die Geschichte zweier Brüder, die sich eine Ranch in Montana teilen. Als George (Jesse Plemons) die Witwe Rose (Kirsten Dunst) heiratet und sie mitsamt ihrem Sohn nach Hause bringt, reagiert sein Bruder Phil (Cumberbatch) auf bösartigste Weise:
Dass all die brutale Härte und toxische Männlichkeit letztlich Schwäche und vielleicht sogar Sehnsucht verbergen, zeigt sich im Laufe des Dramas. Es bietet sich sogar die Chance auf Liebe - das Unheil nimmt trotzdem seinen Lauf.
Starttermin & Star-Regisseurin
Im November wird "The Power of the Dog" in einigen Kinos zu sehen sein, ab 1. Dezember 2021 steht der Film zum Streamen bei Netflix bereit.
Regie führte keine Unbekannte: Jane Campion, die schon in den 90ern für ein ähnlich bildgewaltiges Ringen zwischen Mann und Frau in "Das Piano" einen Oscar abräumte, dirigierte Cumberbatch, Dunst und Co. durch die Emotionsachterbahn, die auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Savage basiert.
Schweigen am Set
Für ihre anspruchsvollen Rollen setzten Kirsten Dunst und Benedict Cumberbatch auf "method acting" in konsequenter Form - verließen ihre Rolle am Set auch dann nicht, wenn Drehpausen waren. Dunst zur "Wiener Zeitung": "Ich habe es (...) geschafft, am Set kein einziges Wort mit Benedict Cumberbatch zu reden. Da wir uns im Film nicht leiden können, ist das für mich diese Art von Method Acting, die ich brauche."
Klingt nach unentspanntem Arbeiten. Aber schließlich zählt das Ergebnis. Und wenn wir dem Festivalpreis von Venedig ebenso wie dem begeisterten Kritiker*innenlob glauben dürfen, hat sich das Schweigen am Set gelohnt.
DIE 29 BESTEN FILME BEI NETFLIX
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1. Enola Holmes
Manche Netflix-Filme sind ganz nett, ganz spannend, oder ganz cool. Einen Volltreffer landete der Streamingdienst allerdings mit diesem Rätsel-Action-Detektivdrama über Sherlock Holmes kleine Schwester, das nicht nur die Publikumslieblinge Millie Bobby Brown und Henry Cavill aufweisen kann, sondern auch ein cleveres Script mit überraschenden Wendungen und eine so besondere junge Heldin, wie man sie noch viel zu selten sieht und viel öfter sehen möchte. Wir hoffen auf Fortsetzungen!
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2. The Trial of the Chicago 7
Die unglaublichen Ereignisse nach einem Protest gegen den Vietnamkrieg sind erstens wahr und zweitens spannend inszenierter Gegenstand dieses Films, der mit Sacha Baron Cohen, Eddie Redmayne und Joseph Gordon-Levitt eine hochkarätige Besetzng aufweisen kann. Drehbuchautor und Macher ist Aaron Sorkin, Serien- und Kinofans bestens bekannt als Schöpfer von "The West Wing", "The Newsroom" und "The Social Network".
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3. The Old Guard
Wenn Charlize Theron die Hauptrolle in einem Actionfilm spielt, ist das schon mal die halbe Qualitätsmiete. Wenn das Mystery-Thriller-Drama dann noch euf einem Kultcomic basiert und von einer Gruppe Unsterblicher auf knallharten Missionen handelt, klingt das noch besser. Letztlich ist der Film ein bisschen zu grob inszeniert, um brilliant zu sein. Für einen Actionabend ist er aber allemal eine gute Wahl.
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4. Isi & Ossi
Der erste deutsche Netflix-Originalfilm! Erzählt wird die Geschichte von der reichen Isi, die aus ihrem goldenen Käfig ausbrechen will und von Boxer Ossi, dem die Schulden über den Kopf wachsen. Zu beider Vorteil schließen sie einen Pakt und geben sich als Paar aus. Selbstverständlich bleiben die Gefühle nicht lange nur vorgetäuscht. Lisa Vicari ("Dark") und Dennis Mojen ("Traumfabrik") spielen die Hauptrollen. Und das machen beide so gut, dass man über die Schwächen des des oft recht konventionellen Drehbuchs hinwegsieht.
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5. Tramps
Liebesgeschichte? Krimi? Warum nicht beides – zumindest wenn's so smooth funktioniert wie bei dieser sympathischen Romcom über zwei junge Außenseiter (Callum Turner und Grace Van Patten), die nur eine nicht ganz legale Taschenübergabe erledigen wollen, das aber grandios vermasseln und sich beim verzweifelten Versuch, den Fehler auszubügeln, näherkommen.
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6. Maktub
Eigentlich sind die beiden Schutzgelderpresser aus Jerusalem (Comedy-Duo Guy Amir und Hanan Savyon) zufrieden mit ihrem Job. Doch als sie durch Zufall einen Anschlag überleben, entscheiden sie sich für ein neues Leben mit gottgefälliger Mission: Sie erfüllen Wünsche von Menschen, die diese – wie traditionell üblich – via Zettel an der Klagemauer hinterlassen. Was zum Lachen, aber auch was fürs Herz.
(Israelisches Original mit deutschen Untertiteln)
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7. Der Aufstieg
Als Samy (fantastisch: Ahmed Sylla) zu Nadja sagt, er würde den Everest besteigen, um ihr seine Gefühle zu beweisen, lacht sie nur. Schließlich hat der Charmeur bislang nicht viel aus sich gemacht. Doch dieses Mal irrt sie! Um ihr und der Welt zu zeigen, dass er sie wirklich liebt, macht er sich auf den Weg in den Himalaya. Der Beginn einer faszinierenden Reise und eines wunderbaren Films, der sogar mehrfaches Ansehen verträgt.
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8. Dolemite is my Name
Eddie Murphy kennen manche von uns noch als Held diverser (Action-)komödie aus den 80ern. Mittlerweile hat er diverse Male seine Vielseitigkeit und sein Talent zum Charakterdarsteller beweisen. So auch in diesem Netflix-Original, der Filmbio des legendären Entertainers Rudy Ray Moore, in der Murphy in der Hauptrolle glänzt. Schräg, schrill, sehenswert.
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9. Set it up
Zwei Assistenten (Zoey Deutch und Glen Powell) brechen unter den irren Anforderungen ihrer Chefs (Lucy Liu und Taye Diggs) fast zusammen und beschließen, ihre Bosse zu verbandeln, um sie zu einem entspannteren way of life zu bewegen. Pro: Die Chemie stimmt, die Hauptdarsteller sind süß, das Happy End ist abzusehen. Kontra: Das Argument "Die Chefin ist so angespannt, die braucht einen Kerl" ist ärgerlich unmodern.
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10. Mudbound
Zwei Familien, eine weiß, eine schwarz. Beide graben sich im wahrsten Sinn des Wortes durch den Schlamm, um ihren Farmen im Süden der USA Ertrag abzuringen. Als sich zwei Familienmitglieder anfreunden, weil ihre Erlebnisse als Soldaten im zweiten Weltkrieg sie verbinden, führt das zu Konflikten. Das auf einem Bestseller basierende Drama wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet und war für zwei Golden Globes nominiert. Dabei: Carey Mulligan, Jason Mitchell und Mary J. Blige.
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11. Marriage Story
Preise und Lob gab es in Mengen für diesen emotionalen Einblick in das Ende einer Ehe, in dem Scarlett Johansson und Adam Driver die Hauptrollen unter der Regie von Noah Baumbach spielen. Gerade weil so realistisch und unübertrieben, geht das Auseinanderdriften von Frau und Mann so zu Herzen.
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12. Die wahren Memoiren eines internationalen Killers
Manchmal will man kein Drama und nix Raffiniertes, sondern simplen Spaß mit einem Helden, den man mag. Das liefert "King of Queens"-Star Kevin James in der Actionkomödie über einen Autor, dessen fiktive Killer-Memoiren für seine tatsächlichen Lebenserinnerungen gehalten werden. Die Folge: Er wird in ein gefährliches Komplott verwickelt, in dem er seine (nicht vorhandenen) Kampfkünste beweisen muss.
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13. Okja
Die zauberhafte Freundschaft zwischen einem Bauernmädchen und einem riesigen Schwein wird durch die Gewinninteressen eines multinationalen Unternehmens gefährdet, das in Okja die Zukunft optimierter Fleischgewinnung sieht. Es folgte ein bewegendes Abenteuer mit vielen Wendungen, das Carnivoren einiges zu denken gibt. Neben dem koreanischen Nachwuchstalent Ahn Seo-hyeon spielt Tilda Swinton eine der Hauptrollen.
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14. Der Jahrestag
Nach drei Jahren Beziehung ist irgendwie alles nicht mehr so romantisch wie am Anfang. Keine wirklich überraschende Erkenntnis – aber Anlass für Mollie (Noel Wells) und Sam (Ben Schwartz), ihre Liebe auf den Prüfstand zu stellen. Das geschieht mit so wunderbar trocken-ironischem Humor, dass es eine Freude ist, zuzugucken.
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15. Beirut
"Mad Man" Jon Hamm und Bondgirl Rosamund Pike sind schon mal zwei gute Argumente, sich diesen Thriller anzusehen. Hamm spielt einen Ex-Diplomaten, der nach Beirut zurückkehrt, um über die Freilassung eines gekidnappten US-Agenten zu verhandeln. Es geht hart und dramatisch zur Sache, Action ist auch geboten.
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16. Sierra Burgess is a Loser
Das ist doch...genau: Barb aus
"Stranger Things". Genauer gesagt Schauspielerin Shannon Purser, die in diesem Movie in die Rolle der überdurchschnittlich klugen und netten Sierra schlüpft. Die ist Außenseiterin, weil sie nicht ins klassische Highschool-Beliebtheitsschema passt. Das ändert sich, als sie sich verliebt und ein Skype-Flirt beginnt, bei dem ihr Angebeteter glaubt, er texte mit Sierras attraktiver (und ziemlich fieser) Mitschülerin. Humor, Gefühle, Verwicklungen auf die weitgehend intelligentere Art, auch wenn am Ende leider wieder alles in sehr erwartbaren Bahnen verläuft.
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17. Beasts of No Nation
Der Film erzählt die Geschichte eines Kindersoldaten und bringt den Verlust der Menschlichkeit im Krieg eindringlich nahe. Das ghanaische Jungtalent Abraham Attah wurde beim Filmfestival von Venedig für seine beeindruckende Leistung in der Hauptrolle ausgezeichnet, an seiner Seite spielt Hollywood-Star Idris Elba. Nichts für zarte Nerven, aber ein wichtiges Thema, das ausgezeichnet und realistisch inszeniert wurde.
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18. Kein Mann für leichte Stunden
Wenn Männer nur mal nachfühlen könnten, wie es ist, in Werbung und Medien als Objekt der Begierde gezeigt, im Job schlechter bezahlt und vom anderen Geschlecht nicht für voll genommen zu werden... Der Wunsch vieler Frauen wird in dieser Komödie wahr, in der ein Macho nach einem Schlag aufs Hirn in einer Parallelwelt aufwacht, in der die Mann-Frau-Verhältnisse komplett umgekehrt sind. Die Satire aus Frankreich ist zwar nicht perfekt, sorgt aber für Lacher und Aha-Erlebnisse.
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19. Da 5 Bloods
Ein neues Werk von Regielegende Spike Lee mit "Black Panther"-Star Chadwick Boseman in einer der zentralen Rollen. Im extralangen Kriegsdrama geht es vordergründig um die Geschichte vier afroamerikanischer US-Soldaten, die viele Jahre nach dem Krieg nach Vietnam zurückkehren, um nach damals vergrabenen Goldbarren zu suchen. Verhandelt werden auf packende und innovative Weise aber auch Rassismus, schwarzer Patriotismus und andere Themen, die aktueller denn je sind.
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20. Prinzessinnentausch
Dieses Original ist das filmische Äquivalent zu Milchreis - oder was sonst auf der persönlichen Comfort-Food-Liste steht. Sehr süß, nicht viele wertvolle Inhaltsstoffe, aber lecker und eine kleine Streicheleinheit für die Seele. Vanessa Hudgens spielt in einer Doppelrolle eine selbstbewusste Bäckerin aus den USA und eine junge Herzogin, die sich mit einem Prinzen verloben soll. Die beiden tauschen die Rollen und finden ihr Glück.
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21. Liebe pro Quadratmeter
So zu tun, als ob man verheiratet sei, um den Bankredit für einen Appartmentkaufkauf zu bekommen, ist unorthodox, führt in diesem Fall aber zu einer netten Liebesgeschichte in Mumbai. Auf die Farbenpracht, die laut ausgelebten Gefühle und die Musik darf man sich auch freuen.
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22. Amateur
Die Geschichte eines jungen Basketball-Talents (Michael Rainey Jr.) aus armen Verhältnissen, der von einem Eliteschulen-Trainer (Josh Charles) entdeckt und gefördert wird, ist nix zum Nägelkauen, bietet aber einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen des Amateursports in den USA. Fein auch für Fans von Underdog-Karrieren und Sportlerdramen.
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23. Alex Strangelove
Teenagerjahre sind ohnehin schon verwirrend genug. Wenn man wie Alex dann noch aufgrund eines süßen Typen ins Zweifeln kommt, ob man nicht doch vielleicht auf Jungs statt auf Mädels steht, ist das Gefühlschaos komplett. Sympathische und humorvolle Inszenierung des Themas.
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24. Barry
Je länger man sich das Unheil ansehen musste, das der 45. Präsident der Vereinigten Staaten anrichtete, desto mehr sehnten sich viele zurück in Barack Obamas Zeiten, in denen Werte und Prinzipien noch etwas galten. Doch wie wurde Obama zu dem Mann, der später die Weltgeschicke mitlenken sollte? Das beantwortet diese kluge und lässige Geschichte seiner College-Jahre.
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25. Ali's Wedding
Alle erwarten von Ali (Osamah Sami), dass er Arzt wird, die richtige (für ihn bereits ausgewählte) Frau heiratet und seinen Vater, den muslimischen Geistlichen, stolz macht. Würde er auch gern. Nur ist er eher musikalisch begabt, schneidet beim Test fürs Medizinstudium schlecht ab und verliebt sich in eine andere. Und nun? Wird gelogen, um niemanden zu enttäuschen. Das führt zu einer Menge heiterem Chaos.
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26. Sandsturm
Selbstbestimmung? Für die Frauen der Beduinenstämme in der israelischen Negev-Wüste noch immer ein Fremdwort. Hier entscheiden die Männer, wer wen wann heiratet. In dieser Welt versucht die junge Studentin Layla sich zu behaupten und ihren eigenen Weg zu gehen. Eindrückliche Familiengeschichte, die auf Klischees verzichtet.
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27. To All The Boys I've Loved Before
Peinlicher geht's nicht! Lara (Lana Condor) hat bei jeder großen Verliebtheit dem Jungen ihrer Träume einen emotionalen Brief geschrieben – und natürlich nicht abgeschickt. Als jemand anders sie alle versendet, wird Laras Leben auf den Kopf gestellt. Die Komödie (und ihre Fortsetzungen - Teil 2 ist scn verfügbar, Teil 3 folgt 2021) basieren auf den gleichnamigen Bestseller-Romanen von Jenny Han.
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28. Wie der Vater
Kristen Bell ("Bad Mums") und Kelsey Grammar (
"The Last Tycoon", "Frasier") spielen ein entfremdetes Vater-Tochter-Gespann, das sich nach einer geplatzten Hochzeit auf der eigentlich für die Flitterwochen vorgesehenen Kreuzfahrt wieder anfreunden kann. Nicht weltbewegend, aber nett und was für Urlaubssehnsüchtige dank hübscher Karibik-Kulisse.
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29. The King
Seit "Call me by your Name" weiß jeder, dass Jungstar Timothée Chalamet ein außerordentlich begabter Schauspieler ist. Hier ist er in der Rolle des britischen Königs Heinrich V. zu sehen. Es geht um Krieg, Macht, Loyalität und bittere Feindschaft. Mit dabei im Historiendrama, das auf Shakespeares Dramen basiert, sind auch Robert Pattinson als französischer Thronfolger und Lily-Rose Depp als Catherine von Valois.