Wurde aber auch Zeit

"Reservation Dogs": Die beste Serie des Jahres?

14.10.2021 um 16:08 Uhr

"Reservation Dogs" - frisch gestartet bei Disney+ - ist so originell und gut, dass wir ganz hin und weg sind. Die Serie öffnet außerdem eine Welt, die bislang viel zu selten im TV zu sehen war.

Es geht um indigene Menschen - oder in diesem Fall: Native Americans. Und nein, dass sind keine "Indianer". Dieser koloniale, diskriminierende und mit Greueltaten verbundene Begriff ist rassistisch und sollte nicht mehr verwendet werten.

Die Held*innen des Serien-Geniestreichs sind vier Teenager, die in einem Reservat irgendwo im Nirgendwo in Oklahoma leben und dringend raus wollen, bevor sie an der Perspektivlosigkeit zerbrechen. Um die Kohle fürs neue Leben zu organisieren, wird geklaut, was das Zeug hält. Doch dann kommen Zweifel auf, ob das wirklich der richtige Weg ist. Und eine neue Gang in der Hood wird zur Konkurrenz.

Klingt ernst? Anstengend? Gar nicht! Hier kann man über wahnwitzigen Humor lachen, mal ein Tränchen verdrücken und erhält bei aller storybedingten Überzeichnung auch einen Einblick in den Lebensalltag von Menschen, die bislang viel zu selten und kaum angemessen repräsentiert wurden..

Der Trailer (leider nur im Original verfügbar - die Serie gibt es bei Disney+ natürlich auch deutsch synchronisiert):

Disney+, der jüngste unter den großen Streaming-Anbietern, macht mit "Reservation Dogs" für uns endgültig das Rennen um die besten neuen Originalserien des Jahres - und da ist "Hawkeye" (Start 24. November) noch nicht mitgerechnet. Der kreative Verdienst für diese Dramödie liegt allerdings beim Macher-Duo: Taika Waititi - Halb-Maori und oscarprämierter Schöpfer von "Jojo Rabbit" - und Native American Sterlin Harjo. Das ausgezeichnete Spiel der Nachwuchsstars Paulina Alexis, Devery Jacobs, D'Pharaoh Woon-A-Tai und Lane Factor liefert die andere Hälfte der Miete.

2021 ist ja noch nicht vorbei, insofern können wir "Reservation Dogs" noch nicht endgültig zum Jahressieger küren. Eine starke Anwärterin auf den Titel ist die Serie aber auf jeden Fall.

Acht Mal 25 Minuten, die man gesehen haben sollte.

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