Netflix-Serie sorgt weiter für Diskussionen

„Squid Game“ immer gefährlicher: Kinder im Krankenhaus – Politik warnt

03.11.2021 um 15:03 Uhr

Der Nachahm-Trend zum Netflix-Megaerfolg „Squid Game“ sorgt weiter für Diskussionen. In Australien verletzten sich Kinder beim Backen von Dalgona-Plätzchen und in Thüringen warnt das Bildungsministerium vor Verrohung.

Die Serie „Squid Game“ ist definitiv nichts für Kinder und von Netflix auch nur für Jugendliche ab 16 Jahren frei gegeben. Trotzdem haben scheinbar weltweit viele Kinder „Squid Game“ gesehen, die deutlich jünger sind, die Spiele aus der Serie jetzt nachspielen und sich dadurch in Gefahr begeben.

In Australien wollte ein 14-Jähriger die sogenannten Dalgona-Plätzchen nachbacken und landetet mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus. Das in der Serie gezeigte Spiel mit den Plätzchen besteht darin, eine dünne Platte aus Zucker herzustellen, eine Form darin einzustanzen und diese mit einer Nadel herauszukratzen, wobei die Form nicht zerbrechen darf. Der Teenager wollte die Plätzchen mit einem Rezept herstellen, das er auf TikTok gefunden hatte: Wasser, Natron und Zucker zusammen mischen und dann alles ab in die Mikrowelle.

Aber er ließ die Mischung in einem nicht Mikrowellen-geeigneten Becher schmelzen, der in seiner Hand explodierte. Der heiße, zerflossene Zucker lief seine Beine herunter. „Weil Zucker und Plastik miteinander verschmolzen waren, ist es ihm vom Knie bis zum Schienbein hinuntergelaufen und hat geklebt und immer weiter gebrannt und gebrannt und gebrannt“, erklärte seine geschockte Mutter im Daily Telegraph. Die Verbrennungen waren so schwer, dass die Ärzte im Krankenhaus eine Hauttransplantation für notwendig hielten, die aufgrund der guten Heilung zum Glück später abgesagt werden konnte.

In Berlin wurde ein Drittklässler bei „Squid Game“-Spielen verletzt

Die Beliebtheit der Serie spiegelt sich auch auf deutschen Schulhöfen wider. In einigen Bundesländern wurden laut Medienberichten die Spiele von „Squid Game“ nachgestellt und Kinder geschlagen, bespuckt oder gedemütigt. Ein Lehrer aus Halle berichtete, wie Kinder auf dem Schulhof die Serie nachstellen. Natürlich wurden die Verlierer nicht gleich umgebracht, dennoch hat das Verlieren auch auf dem Schulhof harte Konsequenzen und die Unterlegenen wurden von den „Wärtern“ mitunter geschlagen. Über erste Fälle in Deutschland war vor rund einer Woche auch aus Bayern und Schleswig-Holstein berichtet worden. In Berlin wurde ein Drittklässler verletzt, als ihm mehrere Kinder auf den Kopf sprangen. 

Um ein hohes Preisgeld zu gewinnen, treten bei „Squid Game“ verschuldete Kandidaten in scheinbar harmlosen Kinderspielen, wie Tauziehen, gegeneinander an. Wer verliert, wird in der Serie sofort getötet – und das oft äußerst brutal. Das Thüringer Bildungsministerium warnt aufgrund dieser explizit dargestellten Gewalt davor, dass Kinder verrohen und in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden könnten.

Die Serie sollte laut dem Thüringer Bildungsministerium erst ab 16 Jahren für Kinder zugänglich sein, so wie es Netflix vorgesehen hat. Um die Kinder zu sensibilisieren, sollten Eltern und Erzieher dem Phänomen problembewusst begegnen. Wenn Kinder doch mit den Inhalten der Serie in Kontakt kommen, sollte das aufgearbeitet und auch kritisch diskutiert werden, so ein Ministeriumssprecher.

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