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„Squid Game: The Challenge“: So läuft die härteste Show der Welt

22.11.2023 um 19:05 Uhr

In der Netflix-Realityshow „Squid Game: The Challenge“ gehen 456 Spielerinnen und Spieler an ihre Grenzen.

ie ist wieder da. Wer bei dem südkoreanischen Serienhit „Squid Game“ mitgefiebert hat, dürfte die gigantische Horrorpuppe aus dem Spiel „Rotes Licht, grünes Licht“ in reger Erinnerung haben. Jetzt lässt Netflix das Monstrum in einer zehnteiligen Realityshow erneut scharf schießen. In „Squid Game: The Challenge“ werden die Games der Serie nachgespielt: 456 Mutige wetteifern um 4,56 Millionen US-Dollar. „Die größte Besetzung in der Geschichte des Reality-TV, der größte Einzelpreis in der Geschichte der Gameshows“, tönt der US-Streamingdienst. Um Leben und Tod geht es diesmal glücklicherweise nicht. Trotzdem hagelte es im Vorfeld Kritik, und während der Dreharbeiten soll nicht nur Kunstblut geflossen sein.

Zur Erinnerung: In „Squid Game“ wird Versager Gi-hun (Lee Jung-jae) von einem zwielichtigen Rekrutierer für geheime Wettkämpfe angeworben. Wer gewinnt, streicht ein Millionenvermögen ein. Wer verliert, stirbt. Mit bislang über 265 Millionen Abrufen (Stand Oktober 2023) gilt „Squid Game“ als eine der bislang erfolgreichsten NetflixSerien. Nicht verwunderlich, dass sich Fans eine Fortsetzung wünschten und findige Geschäftsleute den Hype um den sechsfachen Emmy-Gewinner mit allerlei Events zu Geld machten.

Die Streamingplattform selbst unterzeichnete jüngst einen Lizenzvertrag mit einem Glücksspielanbieter: Ab 2024 stehen „Squid Game“-Automaten in US-Casinos. Der Stadtrat von Los Angeles erklärte den 17. September sogar zum offiziellen „Squid Game Day“, und Anfang Dezember startet in der Stadt das Pop-up-Spektakel „Squid Game: The Trials“.

Dabei war die Serie ursprünglich als knallharte Kritik an Kapitalismus und Konkurrenzdenken gedacht. Serienschöpfer Hwang Dong-hyuk gab sich im US-Branchenblatt „Variety“ pragmatisch. Zwar enthalte seine Show „eine ziemlich ernste Botschaft“ und er verstehe die Bedenken, „diese Botschaft in eine Realityshow mit einem Geldpreis zu verwandeln“. Aber in der Unterhaltungsindustrie dürfe man die Dinge nicht zu ernst nehmen.

Mit den Vorbereitungen für die Reality-Serie war bereits im Juni 2022 begonnen worden. Per YouTube-Video castete Netflix Wagemutige aus aller Welt. Im Januar 2023 wurde es in den Cardington Studios in Bedford und in Barking, London, ernst. Kurze Zeit später titelten britische Zeitungen, es ginge am Set zu „wie in einem Kriegsgebiet“. Das US-Magazin „Rolling Stone“ und die Film-Website „IndieWire“ sprachen mit Kandidaten, die die Serie „grausam“ und „manipuliert“ nannten und mit Klagen drohten.

Der Streamingdienst dementierte: „Jegliche Behauptung, dass der Wettbewerb manipuliert ist oder dass Spieler ernsthaft geschädigt wurden, ist schlichtweg unwahr. Wir haben alle angemessenen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, und ein unabhängiger Schiedsrichter überwacht jedes Spiel.“ Kurz: Es gibt reichlich Nervenkitzel, sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Und Fans der Originalserie werden zusätzlich auf die Folter gespannt: Die zweite Staffel startet nämlich erst 2025. 

Ein Artikel von TV DGITAL Autorin Angela Zierow

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