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Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Teuerster Netflix-Film ever? Millie Bobby Brown startet Sci-Fi-Spektakel!
Die Welt von „The Electric State“ ist düster, surreal und voller Geheimnisse. Ein Amerika der 1990er, das es so nie gegeben hat. In dieser alternativen Realität bevölkern intelligente Roboter das Land, doch nach einem verheerenden Aufstand wurden sie in die Ödnis verbannt. Genau dorthin verschlägt es Michelle (Millie Bobby Brown), die in der gefährlichen Sperrzone nach ihrem totgeglaubten Bruder sucht.
Ein Artikel von HÖRZU-Redakteur MICHAEL TOKARSKI
Sendergesichter sind selten geworden. Bis in die 1990er war es üblich, dass sich TV-Stationen in den USA einzelne Serienstars als Aushängeschilder leisteten – häufig über mehrere Produktionen hinweg. Dafür ist das Streaming-Zeitalter längst viel zu schnelllebig. Gefragte Darsteller drehen heute für Disney, morgen für Apple und übermorgen für Amazon.
Doch ausgerechnet beim Streaming-Marktführer gibt es eine Ausnahme. Die Beziehung zwischen Netflix und Millie Bobby Brown begann, als sie als Zwölfjährige für den späteren Megahit „Stranger Things“ entdeckt wurde. Seitdem ist Brown einer der wenigen Fixpunkte des Streaming-Dienstes. Teil drei der „Enola Holmes“-Reihe ist bereits in Arbeit, und ihre Fantasy-Story „Damsel“ gehörte 2024 zu den erfolgreichsten Filmen des Streamers.
Der Science-Fiction-Film spielt Mitte der 90er – allerdings in einem Amerika, das es so nie gegeben hat. Hier sind Roboter intelligente, empfindsame Wesen. Doch nach einem verheerenden Aufstand wurden sie in die Wüste verbannt. Ausgerechnet in dieses gefährliche Sperrgebiet wagt sich nun die junge Michelle (Millie Bobby Brown), denn dort soll sich ihr totgeglaubter kleiner Bruder aufhalten. Begleitet von Ex-Soldat Keats (Chris Pratt) erwartet Michelle das Abenteuer ihres Lebens.
Mainstream statt Melancholie
„Der Dreh fühlte sich an wie eine Live-Action-Version von ‚Wall-E‘“, sagt Millie Bobby Brown im Interview mit „Cinemablend“. Der Pixar-Klassiker über einen einsamen Roboter verzauberte 2008 das Publikum. Ihr eigener Film „The Electric State“, so Brown, habe ähnlich viel Seele: „Diese Roboter gehen einfach zu Herzen.“
Die Bandbreite der Roboter in der verbotenen Zone ist enorm – von winzig bis gigantisch, von knuddelig bis gefährlich. Ihnen Leben einzuhauchen, war die Aufgabe der Regisseure Joe und Anthony Russo. Die Brüder sind das erfolgreichste Filmemacher-Duo der Welt. Ihr Marvel-Epos „Avengers: Endgame“ spielte 2,7 Milliarden Dollar ein und steht damit auf Platz zwei der ewigen Bestenliste.
Genug Erfahrung mit CGI haben die Superhelden-Experten also. Zusätzlich hilft ihnen, dass es für die Roboterdesigns eine Vorlage gibt: „The Electric State“ basiert auf dem gleichnamigen illustrierten Roman (2018) von Simon Stålenhag. Auch die Prime-Video-Mysteryserie „Tales from the Loop“ hatte 2020 ein Buch des schwedischen Künstlers adaptiert.
Stålenhags stimmungsvolle Ästhetik – verfallene, rätselhafte Maschinen in kargen Landschaften – wird dem Retrofuturismus zugeordnet. Der Begriff „Retro“ beschreibt auch den zweiten großen Einfluss der Russos. Laut eigener Aussage soll ihr Werk den 80er-Abenteuerfilmen von Steven Spielberg und Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“) Tribut zollen.
Die Erwartungen von Netflix sind riesig, nicht nur wegen Publikumsliebling Millie Bobby Brown. Der US-Streamer stellte den Russos angeblich ein Budget von 320 Millionen Dollar zur Verfügung. Das macht „The Electric State“ zum bisher teuersten Netflix-Film.
Es dürfte darin deutlich actionreicher zugehen als in der eher künstlerischen Buchvorlage. Mainstream statt Melancholie. Auch bei der Story haben die Filmemacher vieles verändert und dazu erfunden – ein Umstand, der einige Liebhaber des Buches bereits auf die Online-Barrikaden gebracht hat.
Die Russos werden es verkraften. Wer dem kritischen Blick eingefleischter Marvel-Comic-Fans standgehalten hat, den schockt nichts mehr.
„The Electric State“ kannst du ab sofort auf Netflix streamen.