"The White Lotus": Christian Friedel managt das Höllenparadies unter Palmen

In der dritten Staffel der Erfolgsserie „The White Lotus“ lieben, leiden und nerven die illustren Gäste eines Nobelresorts in Thailand. Währende der Fokus in der ersten Staffel vor allem auf dem Thema Geld lag, es in Staffel 2 in erster Linie um Sex ging, stehen bei den neuen Folgen (ab 17 . Januar bei Sky & WOW) Religion, Spiritualität und Individualismus im Mittelpunkt.

Ein Artikel von Ulrike Schröder für unser Magazin STREAMING

Das könnte eine Art amerikanisches ‚Traumschiff‘ sein“, dachte sich Christian Friedel zuerst. Als die Anfrage für „The White Lotus“ kam, hatte er nur von der Serie gehört. „Ich habe mich sofort hingesetzt und meine Hausaufgaben gemacht. ,The White Lotus‘ ist gesellschaftskritisch, dabei höchst unterhaltsam und sehr spannend. Die ersten beiden Staffeln habe ich verschlungen.“ So wie unzählige Fans auch: Seit 2021 waren wir in Luxusresorts der (fiktiven) Hotelkette The White Lotus auf Maui und auf Sizilien zu Gast. Staffel drei der preisgekrönten HBO-Serie entführt nun nach Koh Samui. Im buddhistischen

Ein Todesfall im Serviceparadies

Thailand steht weißer Lotus für Perfektion. Genau das ist auch der Anspruch des Hotelpersonals unter Leitung von Manager Fabian, den Friedel spielt. Angesichts der kapriziösen Gäste fällt es jedoch oft schwer, souverän zu bleiben. Wenn dann noch ein mysteriöser Todesfall das Serviceparadies erschüttert… Mit einem solchen begannen jedenfalls die ersten beiden Staffeln. Wer, wie und warum, wurde jeweils erst zum Schluss enthüllt.

Christian Friedel darf also nichts verraten. So viel aber doch: „Fabian ist ein sympathischer, eher witziger Charakter.“ Nachdem er zuletzt im Oscar-prämierten „The Zone of Interest“ (WOW) Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß gespielt hatte, „war diese Rolle das vollkommene Gegenteil – vom Dunkel ins Licht“.

Showrunner Mike White hatte im Vorfeld verkündet, dass Staffel drei noch „verrückter, größer und aufregender“ wird. „Das kann ich nur bestätigen“, sagt Christian Friedel. „Die Idee ist ja in der Corona-Zeit entstanden, als man ein Format brauchte, das an einem einzigen Ort spielt. Dadurch liegt der Fokus auf den Figuren, das zeichnet diese Serie aus. Wenn du dann so ein tolles Ensemble hast wie auch jetzt wieder in der dritten Staffel – lauter Leute, die zwar bekannt, aber nicht omnipräsent sind. Mike White hat ein gutes Händchen dafür, Schauspieler wieder- oder neu zu entdecken und ihnen eine Bühne zu geben.“

Jennifer Coolidge, als exzentrische Erbin Tanya aus den ersten Staffeln gleich zweimal in Folge mit dem Emmy ausgezeichnet, ist nicht mehr dabei. Dafür checken etwa Jason Isaacs – der Lucius Malfoy aus den „Harry Potter“-Filmen – als Businessman und Patrick Schwarzenegger als dessen Stammhalter ein. Und Wellness-Fee Belinda aus dem Resort auf Hawaii (Staffel 1) wechselt nach Koh Samui. Christian Friedels Favorit ist jedoch der Handlungsstrang mit Walton Goggins („Fallout“, bei Prime Video): „Unglaublich!“

Gedreht wurde auf Koh Samui, auf Phuket und in Bangkok

Gedreht wurde im Fünf-Sterne-Resort Four Seasons Koh Samui, aber auch auf Phuket und in Bangkok. „Es gibt also unterschiedliche Orte, die sich zu unserem Traumresort vereinen“, so Christian Friedel. Zudem seien die Ortswechsel der langen Drehzeit geschuldet. „Ich war fünf Monate in Thailand, so lange kann man kein Hotel komplett blocken. Wir hatten das große Glück, dass wir auch dort wohnen mussten. Das hat dazu geführt, dass unser Team noch enger zusammengewachsen ist. Mit Höhen und Tiefen: immer die gleichen Gesichter, man kann sich nicht aus dem Weg gehen… Aber vor allem war es schön.“ Das werden die Lotus-Gäste wohl kaum sagen können, wenn – falls! – sie diese nervenaufreibende Urlaubswoche überstanden haben.