Fortsetzung des Alpen-Noir-Thrillers

„Totenfrau“: Blums Rachefeldzug geht in die zweite Staffel

19.03.2025 um 13:11 Uhr

Anna Maria Mühe rast in der zweiten Staffel des Netflix-Thrillers "Totenfrau" erneut in einen Abgrund männlicher Perversionen.

Plötzlich sind die Toten wieder da: Eigentlich hatte Blum (Anna Maria Mühe) die Überreste ihres Rachefeldzugs ordentlich verräumt. Doch zu Beginn der zweiten Staffel der Alpen-Noir-Serie "Totenfrau" fördert eine Exhumierung Leichenteile zutage, die die Bestatterin in Bedrängnis bringen. Ruhe ist ihr in der Koproduktion von ORF und Netflix, wo die neuen Folgen ab 19. März zu sehen sind, jedenfalls nicht gegönnt.

Zur Erinnerung: In der ersten Staffel hatten Blum und ihr (mehr als liebevoller) Mitarbeiter Reza (Yousef Sweid) auf der Suche nach dem Mörder ihres Mannes die Mitglieder eines Snuffporn-Rings in einem Tiroler Bergdorf nacheinander unter die Erde gebracht. Allerdings waren viel mehr Männer an den grausamen Verbrechen beteiligt, als angenommen. Es sind Männer von Einfluss darunter, die durch Videoaufnahmen erpressbar sind. Erpressbar wiederum von Männern, denen jedes Mittel recht ist, eigene Geschäftsinteressen durchzusetzen.

Mit dem Zählen der Leichen kommt man kaum hinterher, auch wenn es diesmal nicht Blum ist, die für alle verantwortlich ist: "Totenfrau", erneut atemberaubend düster bebildert, nimmt in der zweiten Staffel deutlich Fahrt auf. Es ist ein ungebremster Höllentrip in die Abgründe sexueller Perversion und Abhängigkeiten, in die der örtliche Polizeichef Danzberger (Robert Palfrader) genauso verstrickt ist, wie die umtriebige Geschäftsfrau Johanna Schönborn (Michou Friesz).

Die Handlung ist freilich einmal mehr vorhersehbar, und statt innerer Logik stehen viel zu häufig Zufälle im Drehbuch. Ist die Lage auch noch so ausweglos: Immer kommt irgendwer zufällig vorbei, um entweder eine Heldin zu retten oder einem Schurken den Weg freizuschießen. Es muss irgendwie weitergehen, und darauf kann man sich verlassen. Spannend ist das nur bedingt.

Katz- und Mausspiel Bis zur Erschöpfung

Uneingeschränkt fesselnd sind hingegen die Frauenfiguren. Widerborstig, unerbittlich und mit der Kraft der Verzweiflung versuchen sie, inmitten all der verderbten Männer ihre Würde zu bewahren. Vor allem Blum natürlich, die Jägerin und Gejagte zugleich ist. Sie muss ihre Tochter Nela (Emilia Pieske) aus den Fängen des brutalen Geschäftsmannes Badal Sarkissian (Peter Kurth) und seiner Schwester Tamar (Sabine Timoteo) retten, wird dabei aber von der Ermittlerin Wallner (Britta Hammelstein) verfolgt, die ihr die früheren Morde nachweisen will.

Es ist ein doppeltes Katz- und Mausspiel, in dem sich die beiden bis zur Erschöpfung gegenüberstehen. Sie kämpfen gegeneinander für das, was ihnen jeweils am wichtigsten ist. Aber eigentlich sind sie als Schwestern im Geiste zu einem Miteinander gezwungen, um sich in einer Welt zu behaupten, die von Männern zu einer Hölle auf Erden gemacht wird.

Quellen
  • Andreas Fischer für teleschau
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