Ab 15. Januar bei Sky und Wow abrufbar

"True Detective": Staffel 4 mit Jodie Foster und eisiger Atmosphäre

15.01.2024 um 12:02 Uhr

Nach vier Jahren Pause wagt die HBO-Erfolgsserie einen Neuanfang – mit Jodie Foster, einer Showrunnerin und eisiger Atmosphäre.

Ein Artikel von Rüdiger Meyer für unser Magazin STREAMING

Mit „True Detective“ lieferte HBO 2014 die amerikanische Antwort auf den Nordic-Noir-Trend: zerrissene Ermittler, die in weiten, menschenleeren Landschaften auf perverse Verbrecher treffen. Die vierte Staffel der Anthologie rückt die Serie nun auch klimatisch in die Nähe ihrer skandinavischen Vorbilder, denn nach Louisiana, Kalifornien und Arkansas spielen die neuen Folgen im frostigen Alaska. Nicht die einzige Änderung, denn Serienerfinder Nic Pizzolatto wanderte zur Konkurrenz ab und wurde von einem Duo ersetzt. Oscar-Gewinner Barry Jenkins („Moonlight“) war als Produzent maßgeblich daran beteiligt, die neue Staffel auf den Weg zu bringen, und die Mexikanerin Issa López fungiert als Showrunnerin und Regisseurin aller acht Folgen.

"True Detective: Night Country" startet am 15 Januar

Der größte Name findet sich wie gewohnt jedoch vor der Kamera: Nach Woody Harrelson, Matthew McConaughey, Colin Farrell, Rachel McAdams und Mahershala Ali gibt Jodie Foster ihr Seriendebüt als Erwachsene – und verkörpert zum ersten Mal seit „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) wieder eine Ermittlerin. Ein literarisches Erbe? Foster spielt Detective Liz Danvers, die in Ennis, Alaska einen mysteriösen Vermisstenfall aufklären muss. Am ersten Tag der Polarnacht sind acht Männer von einer Forschungsstation spurlos verschwunden – einzig ihre Winterstiefel wurden in der vereisten Landschaft gefunden. Dass ihre Partnerin Evangeline Navarro (Kali Reis) sie nicht leiden kann, macht die Ermittlungen nicht gerade einfacher.

Die Besetzung von Ex-Boxweltmeisterin Reis ist ein Hinweis darauf, welche weiteren Aspekte wichtig werden könnten. Die 37-Jährige ist indigener Abstammung und hat unter anderem Cherokee-Wurzeln. Kombiniert mit der Tatsache, dass der Trailer die Mythologie der Ureinwohner thematisiert und der Name der Forschungsstation, Tsalal, auf FÜR FANS VON: „Fortitude“, „The Terror“, „Trapped“ die Werke von Edgar Allan Poe und Jules Verne deutet, sprießen in Internetforen bereits wilde Theorien zur Staffel.

Dazu hat auch das Auftauchen eines Symbols beigetragen, denn die mit Blut an die Wand geschmierte krumme Spirale, die am Tatort gefunden wird, kennen „True Detective“-Fans bereits aus der brillanten ersten Staffel. Dort war sie ein Symbol des Pädophilenrings, der dem mysteriösen Yellow King huldigte. Ist ihr Vorkommen im Trailer nur eine augenzwinkernde Verbeugung vor langjährigen Fans der Reihe? Oder ist die groß angelegte Verschwörung, die in der ersten Staffel nie vollständig aufgeklärt werden konnte, integraler Teil des neuen Mysteriums, das Jodie Foster lösen muss?

Neben Foster kann sich auch die Nebendarstellerriege sehen lassen, zu der unter anderem Ex-„Doctor Who“ Christopher Eccleston, der Oscar-nominierte John Hawkes („Winter’s Bone“) und Fiona Shaw („Andor“) gehören. Der heimliche Star der für 60 Millionen US-Dollar produzierten Serie verspricht jedoch Island zu werden. Nach Gastauftritten in Serien wie „Game of Thrones“, „Succession“ oder „Foundation“ wurde dort zum ersten Mal eine komplette US-Serie gedreht. Allerdings dürfte der Beitrag des Inselstaats dieses Mal mehr atmosphärisch als visuell sein.

Gefilmt wurde in Reykjavík und Umgebung von November 2022 bis April 2023, in einer Zeit also, in der die Tageslänge bis auf vier Stunden sinkt. Jodie Foster war dennoch begeistert. „Ich würde gerne zurückkehren“, sagte sie dem isländischen Sender RÚV. Womöglich sogar für eine neue Staffel?

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