Die Erfolgsstory der L.A. Lakers als Serie

„Winning Time“: Nicht nur für Basketball-Nerds ein großes Spektakel

27.04.2022 um 16:57 Uhr

Die neue HBO-Serie „Winning Time“ zeigt, wie Magic Johnson & Co. in den 1980er Jahren nicht nur den Basketball in der USA revolutioniert haben.

Ein Artikel von TV DIGITAL Reporter Michael Tokarski

Es ist ein Deal, von dem ihm alle abraten. Im Jahr 1979 will Geschäfts- und Lebemann Jerry Buss (das Hemd offen bis zum Bauchnabel: John C. Reilly) unbedingt den Basketballklub Los Angeles Lakers kaufen. Aber die Profiliga NBA steckt in der Krise – sogar Bowling hat mehr TV-Zuschauer! Obendrein sind die Lakers chronisch erfolglos. Die Frage ist also: Ist dieser Jerry Buss verrückt? Irgendwie schon. Einen Plan hat er trotzdem.

Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt die zehnteilige HBO-Serie „Winning Time“ bei Sky die unwahrscheinliche Erfolgsstory von Buss und den Lakers. Allein in den 1980ern wird sein Team fünfmal den Titel gewinnen. Mehr noch: Durch die Lakers wird die NBA von einer Lachnummer zum Publikumsmagneten und zum Vorbild für Profiligen weltweit.

Die Serie, produziert und inszeniert von Oscarpreisträger Adam McKay („The Big Short“, „Don’t Look Up“) zeigt, wie Buss den Show-Gedanken fest im Sport verankert. In Spielpausen tanzen die sexy „Laker Girls“, am Spielfeldrand feuern Edelfans wie Jack Nicholson das Team an – Basketball meets Hollywood. Auch sportlich findet sich Buss’ Idee wieder. „Er wollte den Entertainmentfaktor“, sagt Drehbuchautor Max Borenstein. „Und dazu passte kein Spieler besser als Magic Johnson.“

Earvin „Magic“ Johnson war ein 19-jähriger Uni-Spieler, als er 1979 zu den Lakers kam. Mit seinem fintenreichen, extravaganten Spiel wurde er zum Liebling der Massen und zum Kopf des Teams. In der Serie wird der charismatische Basketballer von Newcomer Quincy Isaiah verkörpert. Für die actiongeladenen Spielszenen in der Serie engagierten die Produzenten einen der besten Privatcoaches überhaupt: Idan Ravin trainierte schon aktuelle NBA-Megastars wie LeBron James oder Stephen Curry.

Auch die spätere HIV-Infektion von Magic Johnson spielt eine Rolle

„Einen Basketballer im Fernsehen zu spielen ist einfach“, sagt Ravin. „Es ist was völlig anderes, einen zu spielen, den jeder kennt.“ Entsprechend hart arbeitete der Trainer mit den Darstellern auf dem Spielfeld. Spannend ist „Winning Time“ aber nicht nur für Basketballfans. Das Setting und die Figuren ermöglichen einen kritischen Blick auf das Amerika der 1980er. Es geht um Kapitalismus, Rassismus, die Rolle der Frau und Religion (Johnsons Teamkollege Kareem Abdul-Jabbar ist konvertierter Moslem).

Auch die spätere HIV-Infektion Johnsons, der während seiner Karriere unzählige Affären hatte, spart die Serie nicht aus. Trotz ernster Themen gelingt es „Winning Time“ immer wieder, viel Humor einzubauen. Zudem punktet die HBO-Produktion dank vieler kreativer Filmtechniken – seien es Charaktere, die regelmäßig durch die Kamera direkt den Zuschauer an - sprechen oder ironische Untertitel, die neue Figuren pointiert einführen. Mit anderen Worten: eine Serie so trickreich und unterhaltsam wie die Lakers einst selbst.

„Winning Time“: Ab dem 25. April bei Sky Atlantic, Sky Ticket und Sky Q.

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