„Wolfs“ gestartet: George Clooney und Brad Pitt werden erstmals zu Rivalen

In der Gangsterkomödie „Wolfs“ spielen George Clooney und Brad Pitt zwei Kriminelle, die um einen Job konkurrieren. Sie lassen als „Fixer“ Leichen verschwinden und müssen unfreiwillig zusammenarbeiten.

Ein Artikel von TV DIGITAL Reporter Michael Tokarski

Er war im Film nur zwölf Minuten zu sehen, hinterließ aber mächtig Eindruck. Harvey Keitel war es, der im Klassiker „Pulp Fiction“ (1994) den mysteriösen Mr. Wolf spielte. Selbst die größten Fieslinge rufen diesen Profi an, wenn effizient und vor allem schnell ein Problem gelöst werden soll. Eine Leiche muss weg? Alles eine Frage der richtigen Planung. Und was ist besser als ein Wolf? Natürlich zwei. Dachte sich Jon Watts. „Ich wollte wissen, was passiert, wenn sich zwei solcher Typen treffen“, sagt der Filmemacher („Spider-Man“-Trilogie) der Zeitschrift „Empire“. „Würden sie sich umbringen? Oder würden sie beste Freund werden?“

Für eine Nacht müssen sie zusammenarbeiten

Streaming-Zuschauer werden es nun herausfinden. In der Gaunerkomödie „Wolfs“ (ab sofort bei Apple TV+) kreuzen sich unerwartet die Wege zweier solcher (im Film namenloser) krimineller Einzelgänger. Der eine (George Clooney) wird beauftragt, eine Leiche unauffällig verschwinden zu lassen – ein Routinejob für den erfahrenen Fixer. Doch es kommt anders als geplant. Überraschung Nummer eins: Ein Berufskollege (Brad Pitt) taucht plötzlich am Tatort auf und hat den exakt selben Auftrag erhalten. Überraschung Nummer zwei: Besagte Leiche ist nicht wirklich tot. Nun werden beide selbst von Verbrechern gejagt. Für diese eine Nacht müssen sie zusammenarbeiten – ob es ihnen nun gefällt oder nicht (Spoiler: Es gefällt ihnen nicht).

Besonderer Clou von „Wolfs“ ist natürlich die Besetzung. Seit „Ocean’s 11“, dem zwei Sequels folgen sollten, gelten Clooney (63) und Pitt (60) als echtes Traumduo. Julia Roberts hin, Catherine Zeta-Jones her: Die wahre, wenn auch platonische Romanze in der „Ocean’s“-Reihe war immer die der beiden Gentleman-Gauner Rusty (Pitt) und Danny (Clooney). Lustigerweise waren die heutigen Hollywood-Titanen am Anfang ihrer Karriere Rivalen. Seinen Durchbruch hatte Pitt 1991 als sexy Dieb im Film „Thelma & Louise“ – eine Rolle, für die auch der damals unbekannte Clooney vorgesprochen hatte. Dass er den Job an Pitt verlor, wurmte Clooney noch lange. Doch in den Folgejahren wurden beide zu Stars – und Freunden. Ihre Villen in Südfrankreich sind nur wenige Autominuten voneinander entfernt.

„Wolfs“ wurde speziell für die beiden Hollywood-Stars geschrieben

„Wolf“ macht sich die Chemie der beiden zunutze. Das zeigt sich nicht zuletzt in den Wortgefechten. „Es ist eine Kunst, sich richtig zu unterbrechen, oder?“, erzählt George Clooney im Interview mit „GQ“. „Wenn man es schlecht macht, überschneidet man sich, noch bevor man den Satz oder das Wort hört, das einen zum Antworten anregen würde. Mit Brad macht es besonders viel Spaß. Wir haben diesen Scheiß jetzt jahrelang zusammen gemacht.“ Wettbieten um den Filmstoff Tatsächlich hatte Drehbuchautor und Regisseur Jon Watts die Rollen in „Wolfs“ speziell für die beiden geschrieben. Schnell war das Duo überzeugt.

So wurde „Wolfs“ eines der begehrtesten Projekte der letzten Jahre. Studios und Streamer lieferten sich ein Wettbieten, das letztlich Apple gewann. So sehr sind die Verantwortlichen vom Paket überzeugt, dass sie bereits einen Monat vor dem Start von „Wolfs“ grünes Licht für eine Fortsetzung gaben. Vielleicht wird es dann ja ein Wiedersehen mit Harvey Keitel geben – dem einsamen Wolf, mit dem alles begann.