DVD-Kritik

A United Kingdom • Geschichte zum Verlieben

31.03.2020 um 12:46 Uhr

Unglaublich, dass "A United Kingdom" tatsächlich eine wahre Geschichte erzählt und dass wir die bisher nicht kannten. Also auf nach London und Botswana – im Heimkino.

Der Film: Trifft ein Thronfolger eine Angestellte in London ... So der absolut unwahrscheinliche Beginn einer absolut wahren Liebesgeschichte zwischen Seretse Khama, dem künftigen Regenten von Botswana und Ruth Williams, einer Engländerin. 1947 war das und was bei einem Tanzabend in der Missionsgesellschaft begann, führte zu einer Hochzeit, gegen die sich alle stellten – Ruths Vater, die britische Regierung und Seretses Familie. Wie es den Liebenden gegen alle Wiederstände gelang, glücklich zu werden und noch dazu einen politischen Wandel in Botswana herbeizuführen, erzählt dieser bemerkenswerte Film.

Fazit: Die britische Regisseurin Amma Asante, Tochter ghanaischer Eltern, hat für die verblüffende und spannende Story die perfekten Hauptdarsteller ausgewählt. Rosamund Pike, die als Bondgirl an der Seite von Pierce Brosnan in "Stirb an einem anderen Tag" bekannt wurde, und David Oyelowo, der zuletzt als Martin Luther King im oscarnominierten "Selma" beeindruckte. Beide spielen ohne Pathos, aber mit so viel ehrlicher Intensität und nachvollziehbarem Gefühl, dass man ihr Schicksal bis zum Schluss gefesselt verfolgt.

Wer sich noch ein bisschen mehr mit den historischen Tatsachen und echten Personen beschäftigen möchte, sollte dieses lohnenswerte Feature der BBC nicht verpassen:

"A United Kingdom" auf DVD und Blu-ray

Nun aber zu DVD und Blu-ray, denn seit 17. August ist der Film auch fürs Heimkino erhältlich. Dass es sich unbedingt lohnt, diesen Film anzuschauen, haben wir schon festgestellt. Alle, die sich für Geschichte (in sehr unterhaltsamer Form) interessieren, kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Freunde ungewöhnlicher und unkitschiger Liebesgeschichten.

Obendrauf gibt es Bonusfeatures (Interviews, B-Roll, Featuretten), in denen nicht nur das übliche "Der Film war toll, die Kollegen auch" abgespult wird, sondern faszinierende Anekdoten und Hintergründe enthüllt werden. Gedreht wurde beispielsweise auch in dem Haus in Botswana, in dem Ruth und Seretse tatsächlich lebten. Und in dessen Garten, so berichtet Rosamund Pike, entschlossen sich die einheimischen Frauen, die als Statisten im Film eigentlich nur Früchte und Co. als Gaben ablegen sollten, zu Ehren von Ruth Williams ein selbstkreiertes, herzbewegendes Lied zu singen und zu tanzen. Dass Pike in der Szene die Tränen übers Gesicht laufen, ist also gar nicht gespielt.