Mehr als 650.000 soll die Einrichtung gekostet haben

ARD zeigt Luxusbüro der geschassten Intendantin und sorgt für Hohn und Spott

09.08.2022 um 13:58 Uhr

Nach Vorwürfen möglicher Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme war die ehemalige ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger am Sonntag auch als Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zurückgetreten.

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nun wegen Untreue und Vorteilsannahme gegen sie. Moniert wurden auch Schlesingers Dienstwagennutzung, Spesenabrechnungen für Abendessen und zuletzt eine teure Büroeinrichtung. 

Mehr als 650.000 Euro soll die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger für die Luxus-Ausstattung ihrer Chef-Etage ausgegeben haben. Parkettboden für 16.783,82 Euro, Massagesessel für 1.299 Euro, eine begrünte Wand für über 7.600 Euro. Dazu noch neue Möbel, neue Couch, neue Stühle. Insgesamt 658.112,25 Euro wurden von der ehemaligen ARD-Chefin laut Recherchen von BILD für den Ausbau veranschlagt. Keine unerhrbliche Summe, vor allem, wenn man sich anschaut, was mit den öffentlichen Geldern gemacht wurde. Am Montagabend gewährte die ARD in einem rbb-Beitrag zur Schlesinger-Affäre einen Einblick in die Edel-Etage der Ex-rbb-Intendantin. Wirklich luxuriös wirkte das, was die Zuschauer dort zu sehen bekamen, allerdings nicht.

Der Holzboden sieht in der Tat edel und teuer aus, aber die Möbel wirken eher unspektakulär. Und auch die begrünte Wand passt sich nicht wirklich stimmig in das Allgemeinbild ein, wirkt wie ein Fremdkörper. Das sehen auch die Zuschauer so. Unter dem YouTube-Video des rrb24-Spezials vom Montagabend, bekommen Schlesinger und rbb Hohn und Spott zu spüren. „Welch ein Sumpf, welch ein Filz, welch eine Dekadenz. An Widerwärtigkeit nicht zu überbieten“, heißt es in einem User-Kommentar.

Ein ähnliches Bild auch bei Twitter. „Totales Versagen von allen verantwortlichen Gremien! Rundfunkrat, Verwaltungsrat, Geschäftsleitung! Bitte den ganzen Sumpf austrocknen und einen totalen Neuanfang! Großer Gesamtschaden für den ÖRR. ARD und ZDF stehen jetzt auf dem Prüfstand.“ Während eine weitere Userin scherzt: „7,5k für die Wandbegrünung. Der Händler kommt heute noch vor Lachen nicht in den Schlaf.“

Nach dem Rücktritt von Patricia Schlesinger wird in den Medien wieder eine Reform der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten diskutiert und gefordert.  Es gibt auch rechtspopulistische Stimmen, die eine Zerschlagung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und eine Abschaffung des Rundfunkbeitrags von monatlich 18,36 Euro fordern.

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