Einblick in die Verträge der ARD

Fette Gagen für Anne Will, Maischberger & Co.: 20.000 Euro sind drin – pro Sendung

19.09.2023 um 16:49 Uhr

Neue Zahlen geben einen Einblick, was öffentlich-rechtliche Talkmaster*innen mit ihren Sendungen verdienen.

Die Talkshow ARD & ZDF sind immer wieder ein viel diskutiertes Thema. Zuletzt standen die Talkshows im Ersten in der Kritik, die aus Sicht der Programmverantwortlich zu ähnliche Gäste haben, kaum unterschiedlich Themen behandelnd und nahezu identische Zielgruppen ansprechen. Das soll sich in Zukunft ändern, aber die vorgestellten Konzepte versprechen wenig Veränderung.

Jetzt wurde bekannt, was die einzelnen Sendeminuten in der Produktion kosten und die Moderator*innen verdienen – was zu weiteren Diskussionen dürfte.

Eine Analyse vertraulicher Kostenaufstellungen für die Jahre 2021 bis 2023 durch das Online-Magazin „Business Insider“ zeigen erstmals, welche ungeheuerlichen Summen bei den Polit-Talkshows im Spiel sind.  Da wird pro Minute häufig mehr bezahlt, als die meisten Gebührenzahler im Monat verdienen.

Sandra Maischberger soll  satte 795.000 Euro pro Jahr verdienen

Aus den geheimen Dokumente soll hervorgehen, dass die ARD für jede Sendung von Sandra Maischberger in den vergangenen Jahren rund 140.000 Euro an die zuständige Produktionsfirma gezahlt haben. Dies ergebe laut des Berichts eine Summe von jährlich knapp 4,7 Millionen Euro. 

Davon sollen 2,3 Millionen Euro pro Jahr für redaktionelle Arbeiten angefallen sein, während sich Kosten für Technik und Reisen auf insgesamt rund 1,6 Millionen Euro beliefen. Sandra Maischberger soll für die Moderation satte 795.000 Euro pro Jahr eingestrichen haben.  

Für die Moderation von „Hart aber fair“ soll Ex-Moderator Frank Plasberg, der in diesem Jahr die Moderation an Louis Klamroth (33) übergab, „nur“ 21.500 Euro pro Sendung erhalten haben, was ein Jahresgehalt von knapp 730.000 macht.

Erstaunlich sind diese Summen auch deshalb, weil sie nicht alle anfallenden Kosten für die Sendungen beinhlaten. In aller Regel geben die Sender vor allem die redaktionelle Leitung an die Produktionsfirmen der Talkmaster ab, müssen sich aber um viele technische, programmatische und logistische Dinge selbst kümmern. 

"Anne Will" soll 250.000 Euro kosten - pro Sendung

Die teuerste Talkshow im Ersten ist angeblich „Anne Will“! Die zuständige Produktionsfirma soll  pro Sendung rund 250.000 Euro von der ARD erhalten haben – also rund 4100 Euro pro Sendeminute.

Ob sich die Kostenstruktur unter Wills Nachfolgerin Caren Miosga ab 2024 ändert, darf bezweifelt werden. Auch die bisherige „Tagesthemen“-Moderatorin wird die Sendung mit einer eigenen Firma produzieren, was sich sicher auch für sie lohnen wird.  

Auch im ZDF wird übrigens viel Geld in die Talkshows gepumpt, wie erst kürzlich Recherchen von t-online zeigte. Das ZDF musste 2022 14,6 Millionen Euro für "Markus Lanz" überweisen, der allerdings dreimal pro Woche auf Sendung geht und weniger Pausen hat.

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