Mops-Halterin Karina will auf Qualzucht aufmerksam machen

„Haustierprofis“: Mops Henriette bekommt keine Luft - Halterin zahlt Vermögen für OPs

26.06.2023 um 13:05 Uhr

 

Moderator Ralph Morgenstern und Tierarzt Dr. Karim Montasser haben in der heutigen Folge von die „Haustierprofis“ Mops-Dame Henriette zu Gast. Kein normaler Hund, wie ihre Halterin Karina schnell feststellen musste.

Für Karina war ihr erster Hund ein Traum, der in Erfüllung ging.  „Es war ein Kindheitstraum von mir einen Mops zu haben, nicht nur einen Hund, sondern einen Mops“, erzählt sie bei den „Hausstierprofis“. Doch die mittlerweile 9,5 Jahre alte Mops-Dame Henriette entwickelte sich zum Albtraum für ihre Halterin – was ihre Gesundheit angeht.

"Haustierprofis": Täglich 14.10 Uhr im Ersten

Bei der Anschaffung des Hundes hatte sich Karina mit dem Charakter des Hundes beschäftigt, aber es war ihr nicht bewusst, dass sie sich mit dem Mops für einen Qualzucht-Rasse entschieden hat. Als Qualzucht bezeichnet man bei der Hunde-Zucht die Duldung oder Förderung von Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind.  Der Mops zählt auf Grund der angezüchteten extremen rund-/kurzköpfigkeit (Brachyzephalie) zu den bekanntesten Rassen mit Qualzucht. Die Folge ist eine extreme Kurzatmigkeit, die dem Hund schwer zu schaffen macht.

Dr. Karim Montasser erklärt anhand eines Mops-Schädels, wir der Rasse das Kindchenschema angezüchtet wurde: „Der Hirnschädel ist sehr viel kürzer und deshalb haben wir dieses klassische Grunzen und Schnarchen.“ Die Konsequenz: Die Weichteile haben zu wenig Platz und es kommt zu Atemwegsproblemen und Kurzatmigkeit.  Bei Henriette ist diese Problematik nach anderthalb Jahren aufgefallen. Der Hund ist an einem Sommertag kollabiert, umgekippt und wurde ohnmächtig. „Da habe ich angefangen zu begreifen, dass mein Hund keine Luft bekommt“, erzählt Karina.

Danach musste der Mops zweimal an den Atemwegen operiert werden. Dabei werden die Weichteile gekürzt, damit die Luft genügend Platz hat zu zirkulieren. Das Gaumensegel wurde verkürzt, der Gaumeneingang wurde erweitert und die Stimmtaschen wurden entfernt.  „Alles was man nicht zwingend zum Überleben braucht, fliegt raus“, erklärt Dr. Montasser. Für Karina eine kostspielige Angelegenheit:

„Insgesamt bin ich jetzt bei 18.000 Euro, lediglich für Operationskosten. Da sind die tierärtzlichen Behandlungskosten noch nicht mit eingerechnet, da habe ich irgendwann aufgehört zu zählen.“

Sie postet nun täglich bei Instagram Beiträge mit ihren Hunden, um auf das Problem Qualzucht aufmerksam zu machen und mehr Bewusstsein bei den Menschen zu schaffen, die sich für die Rasse interessieren: „Ich bin Mopsliebhaberin, aber ich bin auch Qualzucht-Gegnerin.“

"Haustierprofis": Mo - Fr,  14.10 Uhr im Ersten und in der Mediathek.

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